8. Etappe Tour de Bildung: Netzwerkkonferenz und Bildungssymposium

25.05.2011 12:52

Ein sonniger Freitagvormittag. Auf dem Campus der Fachhochschule finden sich nach und nach die Beteiligten der Netzwerkkonferenz ein, welche von Lernen vor Ort organisiert wurde. Immerhin schon die dritte.

Video: 8. Etappe Tour de Bildung: Netzwerkkonferenz und Bildungssymposium © Stadtverwaltung Erfurt

Textreportage

Ein sonniger Freitagvormittag. Auf dem Campus der Fachhochschule finden sich nach und nach die Beteiligten der Netzwerkkonferenz ein, welche von Lernen vor Ort organisiert wurde. Immerhin schon die dritte. „Das Vorhaben Bildungsstadt Erfurt - Lernen vor Ort in dem die Stadtverwaltung Erfurt mit Arbeit und Leben Thüringen und dem Thüringer Institut für Akademische Weiterbildung kooperiert, hat die Erfurter Bildungslandschaft im Fokus“, erklärt Dr. Lenore Kahler, die im Team der Stadtverwaltung arbeitet und die Konferenz mitorganisiert hat. „Das Treffen soll dazu dienen, unterschiedliche Akteure in Erfurt, die etwas mit Bildung zu tun haben, miteinander ins Gespräch zu bringen und sie miteinander zu vernetzen. Dieses Mal thematisch vor allem zu Fragen der Bildungsgerechtigkeit.“ Dazu dienen vor allem die Workshops mit diversen Fragen rund um dieses Thema: „Ein Bildungsleitbild für Erfurt“, „Bildungsberatung in Erfurt – Bestand erhoben, was nun?“, „Problemlagen im Übergang Schule – Beruf und Fragestellungen an den künftigen Erfurter Bildungsbericht“, „Bildungsbeteiligung im Kontext des demografischen Wandels“, „Non-formales und informelles Lernen im Kontext von Erwerbsbiografien – Grenzen und Möglichkeiten der Nutzung“.

Zur Eröffnung im großen Hörsaal spricht Veronika Schönstein, die aus Freiburg i. Br. angereist ist, über die Erfahrungen ihrer Stadt mit dem Bildungsbericht. In Freiburg gibt es schon einen zweiten, Erfurt wird bald erstmalig einen solchen Bericht veröffentlichen. Darin werden zahlreiche Daten zur Erfurter Bildungslandschaft erfasst und dargestellt. Ursula Schulzeck, verantwortlich für das Bildungsmonitoring bei Lernen vor Ort, präsentiert erste Zwischenergebnisse: statistische Erhebungen aus dem Bereich der allgemeinbildenden Schulen. „Wesentliche Aussagen sind, dass Erfurt einerseits einen relativ hohen Anteil an Gymnasiasten hat, aber andererseits die untere Spanne der Schüler an Regelschulen häufig auf der Strecke bleibt. Da gibt es zwischen den Schulen große Unterschiede. Die soziale Lage des Stadtteils, in dem die Schule liegt, ist dabei nicht immer Ausschlag gebend.“ Der erste Erfurter Bildungsbericht soll im Frühjahr 2012 erscheinen.

Nach der Mittagspause ist die Stimmung feierlich. Die offizielle Gründung des „Erfurter Netzwerkes Bildungsberatung“ steht an. Ein Audiotrailer bringt Erfahrungen von Erfurter Bürgerinnen und Bürger mit Bildungsberatung zu Gehör, einzelne Mitglieder des künftigen Netzwerkes stellen sich vor und die Ziele des Netzwerkes werden beschrieben, dann schreitet man zur Unterschrift. Im Anschluss gibt es Smalltalk, Sekt und Händeschütteln. „Insgesamt haben 35 Einrichtungen, die Bildungsberatung anbieten, das Gründungsdokument unterschrieben. Im Netzwerk wollen wir auf freiwilliger Basis zusammenarbeiten, um das Feld der Bildungsberatung weiter zu professionalisieren und besser nach außen zu vertreten“, sagt Dr. Lenore Kahler.

Einen Tag später ist Lernen vor Ort auf dem 9. Thüringer Bildungssymposium vertreten, das vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in der Universität Erfurt veranstaltet wird. Dieses Jahr zum Thema „Gleiche Chancen in der Bildung.“ Infostände, Fachvorträge und Workshops haben eine enorme Besuchermenge angelockt. Vor dem Audimax am Stand von Lernen vor Ort treffen wir Maren Weißhuhn von Arbeit und Leben Thüringen. „Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit ist eines der wesentlichen Themen des Modellvorhabens Lernen vor Ort. Ganz klar, dass wir uns hier präsentieren.“ Ein weiteres Thema sind die sogenannten „Klasse(n)kisten“, die Dr. Katrin Langer vom Thüringer Institut für Akademische Weiterbildung auf dem Symposium in einem Workshop präsentiert. In den Experimentierkoffern befinden sich anschauliche Materialien für naturwissenschaftliche Versuche, die in Grundschulen eingesetzt werden können. „Zum Beispiel so einfache Dinge wie ein Wasserglas und ein Luftballon. Dazu gibt es ganz konkrete didaktische Anweisungen, wie man damit experimentieren kann. Wir wollen so mathematisch-technisch-naturwissenschaftliche Kompetenzen bei den Schülern fördern – ein Aktionsfeld, mit dem sich das Thüringer Institut für Akademische Weiterbildung im Rahmen des Modellvorhabens Lernen vor Ort beschäftigt.“