Jahresrückblick 2019

24.01.2020 10:48

Der Blick zurück auf das Jahr 2019. 29 Beiträge, zusammengefasst in knapp 18 Minuten – sie können und sollen nur einen kleinen Einblick geben in all das, was sich im vergangenen Jahr in unserer Stadt bewegt hat. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den einen oder anderen Moment? Die Deutschland Tour? Die Wahlen? Die Ausstellungen in unseren Museen? Die Geburt der Löwen im Zoo? Die vielen Baustarts auf dem Weg zur Bundesgartenschau?
Viel Spaß beim Anschauen unseres Jahresrückblicks!

Video: Jahresrückblick 2019 © Stadtverwaltung Erfurt

– Anmoderation –

Mit dem neuen „Pop-up-Store“ am Fischmarkt gibt die Wirtschaftsförderung Existenzgründern eine Chance und eine Starthilfe. Im Rahmen einer Kurzzeitvermietung können sie hier den Zuspruch auf ihre Geschäftsideen testen. Das Projekt läuft gut an, der Pop-up-Store ist über das Jahr ausgebucht.

Im März erhält das Naturkundemuseum ein ausgefallenes Exponat: Gorilla Pesco. Der ist im Zoo Saarbrücken gestorben und wird nun in Erfurt präpariert. Pesco soll der Hingucker in einer Primatenausstellung werden. Ähnlich spektakulär weitere Arbeiten unserer preisgekrönten Präparatoren. In Hanoi, Vietnam, richten sie eine der seltensten Süßwasserschildkröten der Welt her. Außerdem bringen sie einen Bengal-Tiger aus Bhutan in Form.

Anerkennung für eine kluge und intensive Planung: Die 2014 und 2015 umgestaltete nördliche Johannesstraße wird vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat als beispielhaft ausgezeichnet. Besonders hervorgehoben werden die Erhöhung der Verkehrssicherheit, die intelligente Verkehrssteuerung und die Gestaltung des Straßenraumes.

2019 steht für 100 Jahre Bauhaus. Zahlreiche Ausstellungen machen dieses Jubiläum sichtbar – auch in Erfurt. Das Angermuseum startet im März mit „Vier Bauhausmädels“. Im Grafikkabinett folgt die Konstruktion eines verlorenen Bauhaus-Buches. In der Kunsthalle miaut Bauhaus-Kater Fritzie und präsentieren sich starke „Bauhausfrauen“. Last but not least mit Marc Jung – einem Erfurter Bauhausabsolvent und international erfolgreichen Künstler – endet das Jubiläumsjahr in Erfurt.

Auch die Volkshochschule feiert ihren 100. Geburtstag. Im Rathausfestsaal wird dem Jubiläum mit einer Festveranstaltung gedacht. Die Volkshochschule ist damit die älteste kommunale Bildungseinrichtung unserer Stadt. Von Anfang an war es ihr Anliegen, Bildung für jeden zugänglich und bezahlbar zu machen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aktuell bietet sie circa 1.000 Kurse und 200 Veranstaltungen pro Jahr mit rund 12.000 Teilnehmern.

25 Jahre wird er jung, der Seniorenbeirat. Im April feiern die Damen und Herren dieses runde Jubiläum. Als Ansprechpartner stehen sie Senioren zur Seite und beraten die Stadt zum Thema Älter werden in Erfurt. Der Seniorenbeirat organisiert zudem Feste, Informationsrunden, Vorträge und Sporttage. Mit Roland Richter wird im Oktober ein neuer Vorsitzender gewählt.

Nachwuchs im Zoopark: Karfreitag bringt Löwin Bastet zwei gesunde Kinder zur Welt. Das Leben der Löwin hängt allerdings an einem seidenen Faden, sie erleidet eine Blutvergiftung. Nach dramatischen Tagen gibt es Entwarnung: Alle Löwe sind wieder wohlauf. Kätzchen Latika und ihr Bruder Makuti entwickeln sich zu echten Besucherlieblingen.

Erfurts diesjähriger Stadtschreiber heißt Tom Schulz. Der Lyriker beginnt sein Amt im April. Vier Monate lang wird er in der Landeshauptstadt wirken. In dieser Zeit lebt Schulz in einer städtischen Wohnung und arbeitet an einem literarischen Projekt. Auch ein Tagebuch schreibt er und Zeitungsartikel über Erfurt.

Die Vorfreude steigt: Zwei Jahre vor Beginn der Bundesgartenschau bringt die Buga-Miniatur den Anger zum Blühen. Alle Informationen gibt es hier aus erster Hand, denn auch die Neugier der Erfurter wächst.

In großen Schritten vorwärts geht es im Egapark. Seit März ist das Besucherzentrum komplett und verfügt über neue Funktionsbereiche. Die sind dringend notwendig, denn zur Buga werden zwei Millionen Besucher erwartet.

Das Deutsche Gartenbaumuseum wird teilweise saniert und bereitet sich mit einem neuen Konzept auf das Großereignis vor. Auch die Außenanlagen werden neu gestaltet. Die Zugänge werden barrierefrei umgebaut.

Im Juli feiert Danakil Richtfest. Das Wüsten- und Urwaldhaus ist einzigartig in Deutschland – und wird das Vorzeigeprojekt der Buga im Egapark. Bereits im Herbst ziehen die ersten Kakteen ein. Die Felsenlandschaft und die Terrarien entstehen, denn auch die Tierwelt wird eine Rolle spielen. Hinter dem Gebäude werden 80 Bäume als Klimawald gepflanzt.

Im Mai beschießt der Stadtrat den Schulnetzplan für die kommenden fünf Jahre. Neue Schulstandorte sollen entstehen, eine Vielzahl von Schulen wird Erweiterungsbauten in Modulbauweise erhalten. Auch die dringend notwendige Schulsanierung wird vorangebracht, 13,6 Millionen werden allein 2019 investiert. Damit die Kinder nicht im Baulärm lernen müssen, braucht es ein Ausweichobjekt. Dieses entsteht im Erfurter Norden in einer ehemaligen Berufsschule.

Terror im Erfurter Hauptbahnhof: Was aussieht wie aus einem Ego-Shooter-Spiel ist gottseidank nur eine Großübung. 800 Polizisten trainieren im Mai, wie sie auf einen Anschlag reagieren müssen. Mit dabei auch 300 Leute von Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst. Dutzende Verletzte gilt es zu versorgen. Die Nacht wird für alle anstrengend – und lehrreich. Vor allem an der Kommunikation untereinander hapert es. Aber dafür sind solche Übungen ja da, sie zeigen, wo es noch zwackt und zwickt.

Am 26. Mai wird gewählt: Europawahlen, Kommunalwahlen. Ortsteilräte und Ortsteilbürgermeister stehen ebenso zur Wahl wie der Stadtrat. Dieser ist seit Juli bunter und besteht nun aus 8 Fraktionen.

Das Steigerwaldstadion erlebt im Juni eine außergewöhnliche und faszinierende Vorstellung. Alexander Gerst begeistert mit seiner Weltraumshow seine kleinen und großen Fans. Die rund 20.000 Besucherinnen und Besucher sind von Astro-Alex und von seinem Blick aus dem Weltall zur Erde begeistert.

In der Geraaue fällt der Startschuss für ein Mammutprojekt. Bis 2021 entsteht hier der größte Landschaftspark Thüringens – Buga sei Dank! Denn die Bundesgartenschau bringt uns nicht nur ein grandioses Sommerfest im Egapark und auf dem Petersberg. Die Buga liefert uns auch kräftigen Rückenwind für die Stadtentwicklung.

Los geht es im Nordpark. Ein barrierefreier Zugang entsteht. Das erste Teilstück des neuen Gera-Radwegs bekommt Asphalt, Grünflächen werden überarbeitet, neue Wege entstehen.

Zwischen Pappelstiegbrücke und Riethstraße rollen die Bagger. Früher stand hier ein Klärwerk. Aus Wildwuchs wird ein neuer Uferpark – mit Spielplatz, Beachvolleyballfeld, Panoramaschaukeln und Picknickplatz mit Grillstellen. Dank einer Uferterrasse können die Erfurter schon bald gemütlich an der Gera sitzen und aufs Wasser schauen.

Die Sommermonate bringen erneut Hitze in die Stadt. Kühle Köpfe haben in der Erfurter Oststadt frische Ideen für heiße Zeiten entwickelt. Das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation, die Fachhochschule und das städtische Umweltamt laden Bewohner und Gewerbetreibende zu drei Workshops ein. Auch Erfurts Senioren entwickeln Ideen, auf welche Weise sie in Hitzezeiten ihren Alltag ohne große Einschränkungen meistern können.
Der zweite trockene Sommer infolge setzt nicht nur ihnen, sondern auch dem Stadtgrün schwer zu. Bei Höchstwerten von bis zu 38 Grad bieten acht Trinkbrunnen Bewohnern und Gästen Abkühlung. Die durstigen Bäume werden regelmäßig über Bewässerungssäcke versorgt. Wie es mit der hitzegeplagten Stadt in Zukunft weitergehen wird, kann man im Webauftritt der Stadt verfolgen. Das Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung läuft noch bis August 2020. Erfurt bemüht sich, in Zeiten des Klimawandels zukunftstaugliche Alternativen anzubieten.

Die Elite des internationalen Straßenradsports kommt im September nach Thüringen. Schlussetappe der Deutschland Tour ist Erfurt, ein sportliches Ereignis, das es so schnell nicht wieder gibt. Zum Dank empfängt ein phantastisches Publikum das Peloton der Profisportler vor dem Messegelände. Auch die Hobbyradler dürfen in die Pedale treten: Über 2.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen am Domplatz an den Start.

Auf dem Petersberg haben Archäologen Dutzende Skelette aus dem Untergrund gegraben und gepinselt, von zwei Friedhöfen aus dem Mittelalter. Dazu Grundmauern, Fundamente, einen alten Keller. Parallel arbeiten die Tiefbauer. Ein neues Wegesystem entsteht auf dem Plateau. Schwere Technik wird in den Untergrund gebracht. Millionen werden hier verbaut und verbuddelt. Alles für die Buga und die Jahrzehnte danach. Bei einem Spaziergang stellt Oberbürgermeister Bausewein den Erfurtern die Pläne persönlich vor. Die Mehrheit ist begeistert.
Weniger begeistert sind Baumschützer vom geplanten Bastionskronenpfad. Das Wäldchen sei schützenswert, behaupten sie. Die Experten des Umweltamtes sehen es anders. Trockenheit und Krankheiten haben den Bäumen zugesetzt. Die Stadt stellt sich der Diskussion, muss Anfeindungen und Klagen ertragen. Ausgang noch offen. Gebaut werden soll der Rundweg aber. Notfalls erst nach der Buga.
Mächtig Arbeit macht das alte Kommandantenhaus. Die Fundamente müssen gesichert und abgestützt werden. Der Keller ist nass, muss trockengelegt werden. Ein anstrengende, eine schmutzige Arbeit. Unsere Vorfahren bauten ohne moderne Technik, deshalb steigen Aufwand und Kosten. Doch das Petersberg-Entree, ein luftiger Vorbau aus viel Glas, wird ein Schmuckstück. Die Baugrube ist schon fertig. 

Nach 129 Dienstjahren geht die Riethbrücke vorübergehend in „Rente“. Mit einem spektakulären Transport zieht sie um auf den städtischen Straßenbetriebshof. Dort wird untersucht, ob und wie die Konstruktion mit dem charakteristischen Stahlfachwerk erhalten werden kann. Die Suche nach einem möglichen neuen Standort – gegebenenfalls als technisches Denkmal – dauert an. Für die historische Brücke ist es nicht der erste Umzug: Ab 1890 überspannte sie den Flutgraben hinter dem Bahnhof, bevor sie 1912 an ihren letzten Standort umzog.

Pittiplatsch ist nicht mehr allein: Die neuen Kika-Figuren Schnatterinchen und Moppi werden auf der Freifläche hinter der Krämerbrücke eingeweiht. Ermöglicht wurde dies durch die große Spendenbereitschaft der Erfurter Bürgerinnen und Bürger. Nun bereichern schon 14 Lieblinge aus dem Kinderfernsehen die Stadt.
Leider werden die Figuren auch Opfer von Vandalismus. So trifft es den armen Hein Blöd. Unbekannte entwenden seinen Kopf. Dieser wird neu modelliert, so dass Hein Blöd und Käpt´n Blaubär wieder gemeinsam über den Breitstrom rudern.

In Stotternheim geht das Amazon Verteilzentrum in Betrieb. Von dort aus beliefert der Onlinehändler weite Bereiche im Großraum Erfurt. In der ersten Phase entstehen rund 100 Arbeitsplätze. Das Internationale Logistikzentrum ist mit der Amazon-Ansiedlung fast ausgebucht.

Ein tonnenschwerer Schatz im Bartholomäusturm: Das Carillon feiert im Oktober seinen 40. Geburtstag. Das Jubiläum wird mit zahlreichen Konzerten, internationalen Gästen und einem unterhaltsamen Programm begangen. Das Glockenspiel erklingt täglich um 10, 12 und 18 Uhr. Zudem finden regelmäßig Konzerte statt.

Seit ihrer Eröffnung hat die Alte Synagoge tausende Menschen erreicht, begeistert, nachdenklich gemacht. Nun feiert das Museum sein Zehnjähriges. Das besondere Geschenk macht es selbst: eine Fotoausstellung mit Bildband. Bekannte Motive, wie der Hochzeitsring oder die Westfassade, werden künstlerisch neu interpretiert.
Die Ausstellung in allen Etagen der Synagoge verblüfft mit ungewöhnlichen Einblicken und spektakulären Perspektiven.

Knapp zwei Monate früher als geplant wird der Platz der Völkerfreundschaft freigegeben. Der südliche Teil des Areals ist zuvor sechs Monate in der Kur. Der Brunnen im Zentrum des Platzes ist als Wasserspiel mit Fontänen angelegt und ein wahrer Hingucker. Um das Thema Völkerfreundschaft wieder aufzugreifen, werden die Schriftzüge von Erfurts Partnerstädten eingelassen. Der umgestaltete Platz ist barrierefrei und somit für alle Anwohner und Besucher nutzbar.

Die friedliche Revolution, auch Wende genannt, jährt sich im November zum 30. Mal. Mit einer festlichen Matinee gedenken die Erfurter dieses historischen Ereignisses. Oberbürgermeister Andreas Bausewein würdigt die Helden von damals: alle engagierten Menschen, die sich damals für Freiheit und Demokratie einsetzten.

Die Allerheiligenstraße gilt als wichtige fußläufige Wegeachse durch die historische Altstadt. 2019 wird sie grundhaft saniert. Der Baustart wird von einer großen öffentlichen Diskussion begleitet. Stein des Anstoßes ist das Granitpflaster, das den alten Straßenbelag aus verschiedenen Natursteinen ersetzt. Im November wird die Allerheiligenstraße wieder freigegeben. Die neue Oberfläche ermöglicht Rollstuhlfahrern eine bequeme Nutzung und senkt deutlich den Fahrzeuglärm.

Das Sportplatzgebäude in der Essener Straße wird vollständig saniert. Möglich macht dies das Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung. Es fördert das Vorhaben mit rund 2,7 Mio. EUR. Nach der Entkernung wird das Objekt von Grund auf neu strukturiert und erschlossen. Wenn es im Sommer 2020 fertiggestellt ist, werden hier Aktive aus sieben Vereinen in zehn Sportarten ihre Heimstatt finden.

Seit 2017 ist die Karlstraße Großbaustelle. Hier entsteht auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule ein Regenüberlaufbecken, es soll das Zentralklärwerk in Kühnhausen bei Starkregen vor einer hydraulischen Überlastung schützen. Das 10-Mio. Euro-Projekt bringt Einschränkungen und Belastungen für Anwohner und Passanten mit sich. Umso besser ist die Nachricht, dass das Bauende näher rückt.

Renau ist zurück am Moskauer Platz: Im Dezember wird das Großmosaik eingeweiht. Die Kunstwelt schaut nach Erfurt. Der Weg war lang – vom Abnehmen des Mosaiks am ehemaligen Kultur- und Freizeitzentrum bis zur Neuanbringung auf dem Stahlkonstrukt. Umso glücklicher sind alle über das beeindruckende Ergebnis.

Rupfi feiert sein Comeback. Der berühmte Weihnachtsbaum und Medienstar kommt wie versprochen zum 169. Erfurter Weihnachtsmarkt zurück. Und fast wie im Vorjahr wird Rupfi 2.0 wieder zum Besucherliebling. Im Märchenwald entsteht eigens für ihn eine Ecke mit einer Bank und einem drei Meter hohen Wurzelmann – beides gefertigt aus seinem Stamm.

– Abmoderation –