Oberbürgermeister Andreas Bausewein: Bitte weiterhin durchhalten!
Oberbürgermeister Andreas Bausewein:
Liebe Erfurterinnen und Erfurter, liebe Bürgerinnen und Bürger,
das öffentliche Leben in Erfurt wurde in den letzten zwei Wochen in Erfurt sehr, sehr weit nach unten gefahren. Sie wissen natürlich warum: wegen der Corona-Pandemie.
In den vergangenen Wochen haben sich einige Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt mit dem Virus infiziert. Beim größten Teil ist es Österreich im Skiurlaub passiert. Aber auch in der Schweiz, in Spanien und in Ägypten haben sich die Menschen angesteckt. Nur bei wenigen ist die Infektionsquelle nicht mehr nachzuweisen. Soweit – so schlecht.
Aber es gibt gute Nachrichten. In den vergangenen Tagen haben wir ein deutliches Abflachen der Neuinfektion festgestellt. Schon letztes Wochenende war es so, dass die Zahlen deutlich nach unten gegangen sind. In der Nacht von Sonntag zu Montag gab es das erste Mal seit vielen Tagen keine Neuinfektionen. Und es gibt noch eine gute Nachricht, knapp 30 Bürgerinnen und Bürger, die infiziert waren, sind inzwischen genesen, haben diese Infektion überstanden. Ich glaube, das gibt Hoffnung, und das zeigt auch, dass die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, zum einen wirken, weil sich die allermeisten von Ihnen an unsere Vorgaben halten. Sie befolgen also die Kontaktbeschränkungen, Sie waschen sich häufig die Hände und vieles mehr. Dafür von meiner Seite herzlichen Dank, dass Sie sehr verantwortlich und diszipliniert sind und auch Vertrauen ins uns haben. Vielen Dank dafür.
Trotzdem möchte ich um Ihr weiteres Verständnis werben. Leider werden wir die Maßnahmen, die Beschränkungen, noch nicht aufheben können. Aktuell planen wir bis zum 19./20. April. Bis dahin wird sich an den Kontaktsperren und Geschäfts- und Restaurantschließungen nichts ändern. Denn man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. Die aktuelle Entwicklung sieht durchaus positiv aus. Aber nichts wäre gefährlicher, als jetzt Lockerungen vorzunehmen und dann vielleicht in drei, vier, fünf Wochen festzustellen, es war zu früh, um dann neue Einschränkungen veranlassen zu müssen. Dafür hätte die Erfurter Bevölkerung dann sicherlich kein Verständnis mehr.
Deswegen bitte ich um Ihr Vertrauen und weiterhin um Ihre Disziplin. Machen Sie in den nächsten zwei, drei Wochen genauso weiter, wie Sie es in den letzten zwei Wochen hier in Erfurt geschafft haben. So werden wir es schaffen, die Infektionskurve weiter deutlich abzuflachen und diese Krisenzeit zu überstehen. Wenn es uns gelingt, das in den nächsten drei Wochen gemeinsam hinzubekommen, dann werden wir Ende April, vielleicht auch erst im Mai, das öffentliche Leben langsam wieder hochfahren können. Dann werden der Juni, der Juli in Erfurt wieder so sein, dann wird sich die Stadt wieder so präsentieren wie im letzten Jahr.
Überaus wichtig ist mir, nicht nur Ihnen allen Danke zu sagen, die sich an die Vorgaben gehalten haben, sondern auch den Menschen Danke zu sagen, die gerade in besonderem Maße „an der Front stehen“: das medizinische Personal, das Pflegepersonal, die Mitarbeiter im öffentlichen Personennahverkehr, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Drogerien, Apotheken, Supermärkten. Alle, die Sie in den letzten Tagen einkaufen waren, Sie werden gemerkt haben, dass das alles ein bisschen anders ist, dass an den Kassen Plexiglasschreiben stehen, dass ein Grundabstand eingehalten werden muss, dass in den Supermärkten Linien auf dem Boden aufgeklebt sind. Ich glaube auch gerade für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Bereichen tätig sind, ist das gerade kein einfacher Job. Auch im Namen aller Erfurterinnen und Erfurter will ich an dieser Stelle Dank sagen dafür, dass Sie dafür sorgen, dass „der Laden“ weiter am Laufen bleibt.
Fest bin ich davon überzeugt, dass wir die nächsten drei Wochen auch überstehen werden. Es muss, es wird uns gelingen, Infektionsketten weiter zu unterbrechen. Hoffentlich können wir dann Ende April langsam darüber reden, wie wir das öffentliche Leben in Erfurt wieder hochfahren können.
Bleiben Sie gesund!