Informationsvideos zur Corona-Schutzimpfung

10.11.2021 12:04

Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringens (KVT) hat eine Videoreihe erstellt, um Informationen zur Impfung gegen Covid-19 zu vermitteln. In den sechs Teilen gibt die Ärztin Frau Dr. Möckel einen Überblick über verschiedene Themengebiete im Zusammenhang mit der Impfung, wie z. B. dem Wirkmechanismus der Impfstoffe und der Impfempfehlung.

Einleitung

Abbildung einer Präsentation und einer Person Bild in Bild
Bild: © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Folgende Fragestellungen werden näher behandelt und nach den Videos in einem Häufige-Fragen-und-Antworten-Block zusammengefasst:

  • Wie sicher sind die Impfstoffe?
  • Die Impfempfehlung
  • Was spricht für die Impfung?
  • Was steht im Aufklärungsblatt?
  • Wer hat welche Aufgabe in der Impfkampagne?
  • Wirkmechanismus der Impfstoffe

Die Informationen sollen dazu dienen sich näher mit der Thematik Corona-Schutzimpfung auseinanderzusetzen, um die individuelle Entscheidung zu treffen: Lasse ich mich impfen oder lasse ich mich nicht impfen?

Die Referentin Frau Dr. Möckel arbeitet bei der Kassenärztliche Vereinigung Thüringens und bezieht ihre Informationen aus Berichten, Studien und Daten des Robert-Koch-Instituts, der STIKO und des Paul-Ehrlich-Instituts.

Die Videoreihe wurde im September 2021 erstellt, die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) ist verantwortlich für die Inhalte.

Zusätzlich zu jedem Video ist eine Audio-Datei nur zum Hören eingefügt. Die Audios und Videos haben Untertitel, welche mit dem CC-Knopf (Schalter) einzuschalten sind.

Wie sicher sind die Impfstoffe?

Die Ärztin Frau Dr. Möckel erklärt in diesem Teil der Informationsreihe zur Corona-Schutzimpfung welche Nebenwirkungen durch eine Impfung in Deutschland berichtet wurden. Es wird auch auf die internationale Datenlage eingegangen und es wird ein Überblick über verabreichte Impfstoffdosen gegeben und diese ins Verhältnis zu der Anzahl an Nebenwirkungen gesetzt. Es wird näher auf das Thema Langzeitfolgen einer Impfung eingegangen und die Frage beantwortet, ob mit Spätfolgen einer Impfung zu rechnen ist.

Video: Wie sicher sind die Impfstoffe?

Video: KVT-Impfkampagne: Wie sicher sind die Impfstoffe? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Audio: Wie sicher sind die Impfstoffe?

Audio: KVT-Impfkampagne: Wie sicher sind die Impfstoffe? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Die Impfempfehlung

Frau Dr. Möckel geht in diesem Teil der Informationsreihe zur Corona-Schutzimpfung auf die Gruppen der Bevölkerung ein, für die eine Impfempfehlung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) herausgegeben wurde. Sie geht auf Gruppen ein, für die eine besondere Empfehlung besteht sich gegen Covid-19 impfen zu lassen und zeigt auf, welche Personen sich nicht impfen lassen sollten.

Video: Die Impfempfehlung

Video: KVT-Impfkampagne: Die Impfempfehlung © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Audio: Die Impfempfehlung

Audio: KVT-Impfkampagne: Die Impfempfehlung © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Was spricht für die Impfung?

In diesem Teil der Informationsreihe zur Corona-Schutzimpfung erklärt Ärztin Frau Dr. Möckel die Symptomatik einer Erkrankung mit dem Corona-Virus. Sie veranschaulicht häufig auftretende Symptome und geht näher auf das Krankheitsbild Long-Covid ein. Sie schildert eine Modelrechnung des RKI über den Verlauf der Corona-Infektionen in Deutschland ohne die Corona-Schutzimpfungen. Es wird ein Überblick über die Wirksamkeit der unterschiedlichen Impfstoffe gegeben.

Video: Was spricht für die Impfung?

Video: KVT-Impfkampagne: Was spricht für die Impfung? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Audio: Was spricht für die Impfung?

Audio: KVT-Impfkampagne: Was spricht für die Impfung? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Was steht im Aufklärungsmerkblatt?

Frau Dr. Möckel erklärt in diesem Teil der Informationsreihe zur Corona-Schutzimpfung welche Informationen im Aufklärungsblatt zu den verschiedenen Impfstoffen stehen und wie der Ablauf einer Impfung ist. Sie verdeutlicht auch die Nebenwirkungen, die in Folge einer Impfung häufig bestehen und was Sie beachten müssen, wenn Sie gerade eine Impfung erhalten haben. Sie schildert Einzelheiten aus den Studien, die im Vorfeld der Zulassung der Impfstoffe gemacht wurden.

Video: Was steht im Aufklärungsmerkblatt?

Video: KVT-Impfkampagne: Was steht im Aufklärungsmerkblatt? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Audio: Was steht im Aufklärungsmerkblatt?

Audio: KVT-Impfkampagne: Was steht im Aufklärungsmerkblatt? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Wer hat welche Aufgaben in der Impfkampagne?

Welche Akteure in der Impfkampagne eine Rolle spielen, erklärt die Ärztin Frau Dr. Möckel in diesem Teil der Informationsreihe zur Corona-Schutzimpfung. Sie erklärt die Aufgaben der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), der Ständigen Impfkommission (STIKO), des Robert-Koch-Instituts (RKI), des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF) und der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringens (KVT). Es wird zudem ein Überblick über Impfangebote in Erfurt und die Sonderimpfaktionen der KVT gegeben.

Video: Wer hat welche Aufgaben in der Impfkampagne?

Video: KVT-Impfkampagne: Wer hat welche Aufgaben in der Impfkampagne? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Audio: Wer hat welche Aufgaben in der Impfkampagne?

Audio: KVT-Impfkampagne: Wer hat welche Aufgaben in der Impfkampagne? © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Wirkmechanismus der Impfstoffe

Die Ärztin Frau Dr. Möckel erklärt in diesem Teil der Informationsreihe zur Corona-Schutzimpfung wie unser Immunsystem funktioniert und wie unser Immunsystem funktioniert, wenn wir eine Impfung bekommen. Dies wird für die Wirkweise der MRNA-Impfstoffe, wie auch der Vektorimpfstoffe veranschaulicht und auch einen medizinischen Laien klar verständlich erklärt.

Video: Wirkmechanismus der Impfstoffe

Video: KVT-Impfkampagne: Wirkmechanismus der Impfstoffe © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Audio: Wirkmechanismus der Impfstoffe

Audio: KVT-Impfkampagne: Wirkmechanismus der Impfstoffe © Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT)

Häufig gestellte Fragen und Antworten

Im Folgenden finden Sie häufig gestellte Fragen und Antworten zur Corona-Schutzimpfung auf Deutsch.

Unter folgendem Link sind diese Fragen und Antworten in den Sprachen Russisch, Französisch, Türkisch, Arabisch und Persisch/Farsi zu finden.

Allgemein

Was ist Covid-19?

Covid-19 ist die Erkrankung, die wir erleiden, wenn wir uns mit SARS-COV-2 infizieren. Das ist die Form eines Corona-Virus. Es gibt verschiedene Corona-Viren, die meisten sind völlig harmlos. Aber es hat sich eine Veränderung im Virus-Genom ergeben, das die Menschen, die sich damit infizieren, im schlimmsten Fall schwer krank macht und sie auch letztlich sterben können. Manche haben leichten Husten, eine leichte Erkältung, etwas Durchfall, Übelkeit. Aber es gibt auch Menschen, die eine schwere Atemwegserkrankung erleiden. Das Virus befällt potenziell alle Organsysteme in unserem Körper. Es können neurologische Symptome auftreten, Nervenlähmungen, Entzündungen, Störungen des Geschmacks- und des Geruchssinns. Aber es gibt mehr und mehr Patienten, die an der verlängerten Version der Erkrankung leiden – Long-Covid begleitet die Menschen Monate nach der Infektion, nach der Erkrankung – Abgeschlagenheit, mit Müdigkeit, mit fehlender Leistungsfähigkeit, Atemprobleme. Sie können kaum die Treppe hoch gehen, ihren Haushalt, ihre Familie nicht angemessen versorgen, weil ihnen die Kraft dazu fehlt. Sie haben Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen, langanhaltenden Geruchs- und Geschmacksverlust, Einschränkungen der Leber und der Nierenfunktion, depressive Symptome und auch Angststörungen können eine Rolle spielen.

Was sind das für Informationen, die hier genutzt werden?

Alle Informationen, die hier genutzt wurden, sind öffentlich zugänglich. Sie finden fast alles, was hier benannt ist beim Robert-Koch-Institut oder beim Paul-Ehrlich-Institut, einige andere Angaben bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Wer ist Teil der Impfkampagne?

Die erste Stufe der Verantwortung liegt bei der Zulassung der Impfstoffe. Das übernimmt in der Europäischen Union die Europäische Arzneimittel Agentur, die European Medicines Agency – die EMA. Sie hat die Aufgabe, die Impfstoffe, die wir hier in Deutschland verwenden, dem Zulassungsprozedere zu unterziehen.

Die Ständigen KommissionSTIKO – ist die Institution, die in Deutschland Impfempfehlungen ausspricht. Alles, was an Infektionskrankheiten bekannt ist, wird hier aufgelistet. Etliche davon kann man impfen. Die STIKO selbst ist ein Gremium aus 15 Ärztinnen und Ärzten, die sich mit Infektionskrankheiten und dem Impfschutz auskennen. Das sind Hausärzte, Kinderärzte, Mikrobiologen, Virologen und Epidemiologen, welche die Verbreitung von Erkrankungen untersuchen. Die Aufgaben der STIKO und überhaupt die Tatsache, dass es die STIKO gibt, sind im Infektionsschutzgesetz festgeschrieben. Es ist kein politisches Gremium. Die STIKO selbst ist allein der Wissenschaft verpflichtet, sie arbeitet allein auf der Basis der wissenschaftlichen Daten und Befunde. Und sie hat die Aufgaben jeweils abzuwägen: Nutzen der Impfung für den Einzelnen, für die Gemeinschaft und das Risiko der Impfung, also Nebenwirkungen.

Das Paul-Ehrlich-Institut ist eine Facheinrichtung des deutschen Gesundheitsministeriums, also des Bundesgesundheitsministeriums. Das Paul-Ehrlich-Institut ist verantwortlich für die Sicherheit von Impfstoffen, nicht nur im Rahmen dieser Kampagne, sondern immer die Sicherheit von Impfstoffen und anderen biologischen Arzneimitteln. Und das Paul-Ehrlich-Institut erfasst alle Meldungen von Nebenwirkungen bei Impfstoffen – grundsätzlich. Es stellt jeden Monat einen Sicherheitsbericht zur Verfügung – in unserem Fall für die Nebenwirkungsmeldungen aus der Impfkampagne. Das ist öffentlich und das macht auch sehr viel Sinn, hier Transparenz herzustellen und zu zeigen: Welche Nebenwirkungen sind es und wie viele sind es? Jeder Arzt in Deutschland, der einen Patienten behandelt und den Verdacht hat, dass die gesundheitliche Störung, die er gerade behandelt, mit einer Impfung im Zusammenhang stehen könnte, ist gesetzlich verpflichtet, diesen Verdacht zu melden. Das muss also nicht nur der Arzt sein, der die Impfung gemacht hat, sondern jeder Arzt, den Sie nach einer Impfung in Anspruch nehmen, weil Sie gesundheitliche Probleme haben und der Arzt oder auch Sie vermuten, es könnte mit der Impfung im Zusammenhang stehen. Dann ist der Arzt verpflichtet, das zu melden, das steht im Infektionsschutzgesetz. Auch Sie selbst als betroffener Geimpfter, auch als Angehöriger eines Geimpften können Sie diesen Verdacht melden.

Das Robert-Koch-Institut ist eine Fachinstitution des Bundesgesundheitsministeriums und insgesamt verantwortlich für die Epidemiologie von Erkrankungen nicht nur Infektionen, sondern auch andere Krankheiten. Das untersucht das Robert-Koch-Institut und berichtet darüber. Und beim Robert-Koch-Institut angesiedelt ist auch die Ständige Impfkommission – STIKO.

Die Kassenärztliche Vereinigung in Thüringen ist die Vereinigung der niedergelassenen Ärzte in unserem Bundesland. Die niedergelassenen Ärzte schließen sich in jedem Bundesland zusammen um, um ihre Arbeit zu organisieren. Wir organisieren die die Abrechnung der Ärzte, die Zulassung der Ärzte, den Bereitschaftsdienst, wenn Sie einen Arzt brauchen, am Wochenende oder spät abends oder nachts.

Impfstoffe

Warum ging es so schnell, den Impfstoff herzustellen?

Konventionelle Impfstoffe enthalten grundsätzlich Teile von dem Erreger oder den ganzen Erreger, um dagegen auch immunisieren zu können. Der Prozess, diese Erreger oder Teilerreger aus dem Virus zu entnehmen, um einen Impfstoff herzustellen, ist sehr aufwendig und langwierig. Und jetzt reden viele aber von mRNA-Impfstoff oder Vektorimpfstoff. Was ist das? Das sind keine Teile des Erregers, sondern es ist Erbmaterial von dem Erreger, dem Virus. Das ist eine neue Technologie und die führt dazu, dass dieser neue Impfstoff im Vergleich zu anderen Impfstoffen extrem schnell produziert werden konnte. Das Erbgut herzustellen, das ist deutlich einfacher und geht schneller als konventionelle Impfstoffe und er kann dadurch auch viel rascher geändert werden. Wenn das Corona-Virus sich deutlich verändert und wir dann neue Impfstoffe brauchen, dann ist das auf dieser Basis viel schneller möglich als auf jeder anderen Impfstoff-Basis, die wir bisher kennen.

Was macht denn ein Impfstoff und wie kommt der Schutz zustande?

Eine Impfung ist wie eine Unterrichtsstunde für unser Immunsystem. Unser Immunsystem muss ja lernen, mit Krankheitserregern fertig zu werden. Das tut es jeden Tag. Jede Minute treffen auf uns zig unterschiedliche Viren und Bakterien, die einfach in unserer Umwelt sind. Und unser Immunsystem erkennt sie als nicht zu uns gehörig und bekämpft sie völlig geräuschlos, ohne dass wir davon etwas mitbekommen. Durch die Impfungen haben wir die Chance, unser Immunsystem mit dem Erreger oder einem Teil des Erregers in Kontakt zu bringen. Das Immunsystem lernt den Erreger kennen. Lernt: Was muss ich denn machen, um diesen Krankheitskeime abzuwehren? Und kann sich dann für den nächsten Kontakt wappnen.

Und das geht so vor sich:

Bevor wir auf den Krankheitserreger treffen, wird ein Impfstoff produziert. Sehr abgeschwächte Teile des Erregers sind dann in dem Impfstoff vorhanden. Dann gebe ich meinem gesunden Mitmenschen eine Impfung mit diesem Impfstoff. Und dann merkt das Immunsystem: „Da ist etwas, das nicht zu mir gehört.“ Das Immunsystem erkennt: „Da ist ein Fremdkörper, den muss ich bekämpfen.“ Und es bildet Antikörper gegen die Teile in unserem Impfstoff, die nicht zu uns gehören und es bringt den Gedächtniszellen bei, sich an diesen Erreger, an dieses Bakterium, an dieses Virus zu erinnern. Somit haben wir einerseits Antikörper, davon verbleiben einige in unserem Kreislauf. Aber viel wichtiger ist, wir haben Immunzellen mit diesem Erreger bekannt gemacht. Die werden sich daran erinnern und wenn es dann zum nächsten Kontakt, zu einer echten Erkrankung kommt, dann erkennen unsere Gedächtniszellen das und fangen sofort an, Antikörper zu produzieren, die den Erreger eliminieren und uns dadurch schützen. Das ist der Sinn einer Impfung. Und das Schöne daran ist, unser Immunsystem hat dieses gelernt, ohne dass wir beim ersten Kontakt die Erkrankung durchgemacht haben. Deswegen ist es besser und unser Ziel, mit der Impfung die echte Krankheit von vornherein zu vermeiden und trotzdem die Immunreaktion zu haben und geschützt zu sein.

Welcher ist der beste Impfstoff?

Die Ständigen Kommission – STIKO – ist die Institution, die in Deutschland Impfempfehlungen ausspricht. Sie ist ein gesetzlich festgeschriebenes Gremium aus 15 Ärztinnen und Ärzten und allein der Wissenschaft verpflichtet, sie arbeitet allein auf der Basis der wissenschaftlichen Daten und Befunde. Sie bewertet alle vier Impfstoffe im Hinblick auf den individuellen Schutz und auch im Hinblick auf die Bekämpfung der Pandemie als gleichwertig. Das heißt, es gibt hier nicht den besten Impfstoff oder den ausdrücklich empfohlenen. Alle vier sind empfohlen und alle haben muss, müssen individuell bewertet und dann auch ausgewählt werden.

Wird denn dieses Erbgut vom Virus in mein eigenes Erbgut eingebaut?

Nein, das wird es nicht. Das wird nach wenigen Tagen, drei bis vier Tagen ungefähr, wieder abgebaut und ist dann verschwunden. Es hat unseren Zellen nur beigebracht, gegen welchen Virus es Antikörper bilden muss, falls die Krankheit wirklich auftaucht.

Kann ich Krebs kriegen von dem Impfstoff?

Wie soll es gehen? Der Impfstoff wird wieder abgebaut.

Wann wird denn Sputnik 5 zugelassen?

Das wissen wir nicht. Voraussetzung dazu wäre, dass der Hersteller von Sputnik 5 ein Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittel Agentur, die European Medicines Agency – EMA, einreicht. Das war zum Zeitpunkt des Vortrages noch nicht erfolgt. Von daher können wir nicht vorhersehen, ob der Hersteller das tut oder wenn er das tut.

Impfung

Warum sollte ich mich impfen lassen?

Keiner kann vorhersehen, wen es mit einem schweren Krankheitsverlauf trifft. Natürlich ist es wichtig, dass jeder von uns weiß: „Es geht nicht nur um mich selbst, es geht immer auch um die Menschen, die um mich sind.“ Und jeder von uns hat hoffentlich Familie, für die er sich sorgen muss, hat vielleicht auch Menschen um sich, die gar nicht geimpft werden können, weil sie Kinder sind. Es ist wie eine Lotterie. Man weiß nicht, wer am Ende gewinnt, wer Glück hat. Sie selbst können es auch nicht wissen. Die anderen, die sich impfen lassen, stehen auch für Sie ein und tragen zu Ihrem Schutz bei. Weil jeder Geimpfte dazu beiträgt, dass die Ausbreitung des Virus verlangsamt wird.

Wenn nur wenige Menschen geimpft sind, können wenige Infizierte sehr schnell zu vielen infizierten Fällen führen. Wären sehr viele Menschen geimpft und nur einer wäre infiziert: Wie sollte sich das Virus ausbreiten? Es findet keine neuen Opfer, die es befallen kann und es wird sich nicht weiter verbreiten. Und damit können dann die wenigen, die nicht geimpft werden können, z. B. Kinder, damit auch geschützt werden, weil die vielen Geimpften wie ein Schutzwall zwischen dem Infizierten und dem nicht Geimpften sind. Natürlich kann man nicht ausschließen, dass jemand, der nicht geimpft ist und auch nicht geimpft werden kann, direkt auf einen Infizierten trifft. Aber wir machen es immer sicherer und immer unwahrscheinlicher, dass es passiert, wenn wir immer mehr in unserem Land impfen.

Leider kann man sich also auch nach der Impfung anstecken mit SARS-COV-2. Aber die Wahrscheinlichkeit, einen wirklich schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung zu haben oder im schlimmsten Fall zu sterben, ist ohne Impfung deutlich höher als das, was die Impfung an Nebenwirkungen und im schlimmsten Fall in Einzelfällen auch an Todesfällen mit sich bringt.

Was ist das Ziel der Impfung?

Das ideale Ziel einer Impfung wäre: „Ich werde geimpft und kann nie mehr an dieser Infektion erkranken. Ich habe einen Impfschutz bis an mein Lebensende.“ Bei bspw. Mumps, Masern, Röteln erreicht man das mit zwei Impfungen. Das erreichen wir hier leider nicht. Hier wollen wir in erster Linie schwere Erkrankungsfälle vermeiden. Das können wir nicht immer vermeiden, aber wir wollen vermeiden, dass Sie ernsthaft krank werden, dass Sie einen schweren Verlauf haben, dass Sie ins Krankenhaus müssen, dass Sie künstlich beatmet werden müssen oder gar daran sterben. Und am Ende wollen wir natürlich auch diese langfristigen Verläufe vermeiden, dieses Long-Covid. Das ist unser Ziel. Durch die Impfungen wollen wir auch unser Gesundheitswesen nicht überlasten. Niemandem ist geholfen, wenn alle Betten auf den Intensivstationen belegt sind und keines mehr frei ist für andere Erkrankungen wie bei einem akuten Herzinfarkt.

Was passiert bei der Impfung?

Ihre Krankengeschichte wird aufgenommen, bringen Sie bitte Ihre Chipkarte mit und Ihren Impfausweis. Nach der Impfung bleiben Sie ca. 15 bis 30  Minuten in der Impfstelle zur Beobachtung, dass man auch wirklich eine allergische Reaktion sofort erkennen kann. Sollte eine Reaktion auftreten, haben die Ärzte alles vor Ort, um Ihnen zu helfen. Bitte den Arm komprimieren, damit keine Blutung, kein blauer Fleck an der Stelle geschieht oder auftritt. Und ansonsten? Sollten Sie bitte die ersten ein, zwei, drei Tage nach der Impfung keinen anstrengenden Sport treiben.

Wie wirksam ist denn die Impfung? Kann ich mich trotzdem noch anstecken?

Ja, das können Sie, das können wir nicht ganz verhindern. Natürlich wäre es der perfekte Impfstoff, wenn wir uns impfen lassen und nie wieder könnten wir uns mit dem Virus anstecken. Aber so ist es hier nicht. Das Ziel ist und auch die Ergebnisse der Impfungen zeigen, dass schwere Erkrankungen sehr sicher verhindert werden und milde Erkrankungen mit Symptomen sicher verhindert werden. Unser Ziel ist es wirklich, die schweren Erkrankungsfälle, die im Krankenhaus landen oder ganz und gar auf der Intensivstation, das wir die verhindern können. Und das schaffen die Impfstoffe zu 95 und 100 %. Das heißt, wenn sich 100 Ungeimpfte anstecken, würden sich in der gleichen Situation bei 100 geimpften nur 5 anstecken. Und das ist eine sehr sichere Impfung.

Wird Herdenimmunität angestrebt?

Die Herdenimmunität wäre ja der Wert oder der Anteil an Bevölkerung, die geimpft werden müssen, um das Virus komplett zu stoppen, dass es gar nicht mehr da ist, weil es sich nicht mehr weiter verbreiten kann. Das kriegen wir bei Masern hin. Das werden wir bei SARS-COV-2 nicht erreichen, weil die Geimpften nicht ganz hundertprozentig geschützt sind. Es wird also weiter das Corona-Virus geben. Deswegen geht unser Ziel weniger in diese Definition der Herdenimmunität, sondern in einen möglichst guten Gemeinschaftsschutz, damit eben der Schutzwall zwischen denen, die nicht geimpft werden können und dem einen, der dann vielleicht noch infiziert ist, damit hier ein möglichst dicker Schutzwall dazwischen ist.

Impfreaktionen und -folgen

Welche Impfreaktionen können auftreten?

Reaktionen können bei allen Impfungen auftreten. Sie sind immer ein Ausdruck, dass der Körper sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt, also dass Ihr Immunsystem arbeitet. Genau das soll es ja auch tun. Bei allen anderen Impfungen, die Sie kennen, gegen Grippe, gegen Wundstarrkrampf sieht man das auch – Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, der Arm schmerzt ein paar Tage. Bei den Impfungen gegen Covid-19 ist das auch ganz normal, aber häufiger. Und wenn Sie das Gefühl haben, ich kann nicht aufstehen, ich muss im Bett bleiben, dann bleiben Sie zwei, drei Tage im Bett und ruhen sich aus. Bei starken Schmerzen und bei Fieber können Sie zur Behandlung Paracetamol einnehmen. Normale Impfreaktionen sind keine Impfkomplikationen.

Sind Impfkomplikationen möglich?

Ja, die gibt es. Bitte bedenken Sie erstmal folgendes: Wir haben in Deutschland ein Meldesystem, dass jeder Verdacht auf eine Impfkomplikation, die schwerer ist als das, was ich gerade sagte – also schwerer als die Reaktion – das wird gemeldet. Jeder Arzt, der einen Patienten behandelt und den Verdacht hat, das könnte eine Komplikation sein, ist verpflichtet, dieses zu melden an das Paul-Ehrlich-Institut und das bringt regelmäßig einen Bericht heraus über gemeldete Nebenwirkungen und Komplikationen. Jeder Arzt in Deutschland, der einen Patienten behandelt und den Verdacht hat, dass die gesundheitliche Störung, die er gerade behandelt, mit einer Impfung im Zusammenhang stehen könnte, ist gesetzlich verpflichtet, diesen Verdacht zu melden. Auch Sie selbst als betroffener Geimpfter, auch als Angehöriger eines Geimpften, können diesen Verdacht dort melden.

Was kann im schlimmsten Fall passieren?

Die Impfreaktion ist ja das, was zu erwarten ist, wenn sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Das Immunsystem reagiert und das merkt man natürlich auch. Das ist die normale Reaktion, die wir ja auch wollen. Wir wollen ja, dass unser Immunsystem reagiert. Das ist keine Nebenwirkung, keine Komplikation.

Die Nebenwirkung oder Komplikation ist eine schwere, behandlungsbedürftig Erkrankung, die sie längerfristig krank macht, die sie schlimmstenfalls schwer krank macht und im schlimmsten Fall auch tödlich verläuft. Auch davon gab es einige wenige Fälle, in der auf die gemeldeten Nebenwirkungen schauen: 1,4 gemeldete Nebenwirkungen auf 1 000 Impfdosen, 0,2 schwerwiegende Nebenwirkungen auf 1 000 Impfdosen; Stand September 2021):

Herzmuskelentzündung, Thrombosen (eine Gefäßerkrankung oder Störung des Kreislaufsystems, bei der sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß bildet), Nervenentzündung, die die Arme und die Beine betrifft, allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes oder auch das Kapillarlecksyndrom (in Deutschland noch gar keine Meldung).

Was ist mit Langzeitfolgen der Impfung?

Also keiner von uns kann natürlich in die Zukunft gucken und kann wissenschaftlich seriös für die Zukunft etwas ausschließen. Das kann keiner. Aber es ist äußerst unwahrscheinlich. Betrachten wir erst mal folgendes: Ein Arzneimittel, das Sie einnehmen, weil Sie zum Beispiel zuckerkrank sind, weil Sie hohen Blutdruck haben oder weil Sie einen Herzinfarkt hatten – dieses Arzneimittel nehmen Sie über Tage, Wochen, Monate, Jahre lebenslänglich ein. Die Erkrankung geht meistens ja nicht wieder weg. Von diesen Arzneimitteln ist immer Wirkstoff im Körper, kann sich auch ansammeln und kann Nebenwirkungen machen. Ein Impfstoff hingegen wird einmal, zweimal, vielleicht mit Auffrischung verabreicht. Grippe-Impfstoffe einmal jährlich. Der Impfstoff ist ein paar Tage im Körper vorhanden. Das Immunsystem reagiert. Die Gedächtniszellen lernen, wir sind langfristig geschützt, aber der Impfstoff selbst wird wieder abgebaut. Unser Körper, unser Immunsystem hat es erkannt und kann darauf Antikörper bilden und wird es auch tun. Und dann ist der Impfstoff auch wieder verschwunden aus dem Körper. Also Langzeitnebenwirkungen sind extrem unwahrscheinlich.