Stadt Erfurt und AOK Plus besiegeln Gesundheitspartnerschaft

27.09.2022 10:26

Um die Lebensverhältnisse und die Gesundheit der Bürger in Erfurt zu verbessern, haben die Stadt und die AOK Plus eine Gesundheitspartnerschaft geschlossen. Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Alexandra Krumbein, Regionalgeschäftsführerin der AOK Plus, unterschrieben dazu heute eine entsprechende Vereinbarung. Die Maßnahmen der zunächst auf zwei Jahre angelegten Gesundheitspartnerschaft sind insbesondere darauf ausgerichtet, Menschen mit sozialer Benachteiligung zu erreichen, um deren Gesundheitschancen zu verbessern.

„Gemeinsam mehr bewegen“ im Quartier

Foto: Winnie Melzer, Leiterin des Erfurter Gesundheitsamtes (von links), Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Alexandra Krumbein, Regionalgeschäftsführerin der AOK Plus, unterzeichneten den Vertrag. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Nach einer umfangreichen Sozialdatenanalyse wurden die Wohngebiete Berliner Platz, Rieth und Wiesenhügel als Startpunkte der gemeinsamen Zusammenarbeit der Stadt Erfurt und AOK Plus ausgewählt.

Ein gesundheitsförderlicher Stadtteil zeichnet sich dadurch aus, dass die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik gemeinsam mit den Bewohnern und weiteren Akteuren Ideen für ein gesundes Leben entwickeln und gemeinsam die Lebensbedingungen mit dem Ziel gestalten, Gesundheitsbelastungen wie Stress, Lärm oder Unfallgefahren zu senken und gesundheitsdienliche Ressourcen wie beispielsweise soziale Netzwerke, Bildung oder Bewegung im Alltag zu vermehren.

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein freut sich über die Gesundheitspartnerschaft: „Der Bereich Gesundheit ist einer, auf den jede und jeder selbst Einfluss nehmen kann durch Bewegung oder auch Ernährung. Wenn die Kooperation in den drei Stadtteilen funktioniert, kann ich mir auch vorstellen, diese auf weitere Stadtteile auszuweiten.“

 „Die nun geschlossene Gesundheitspartnerschaft gibt uns als AOK Plus die Möglichkeit, regionale Strukturen zur Förderung gesunder Lebensverhältnisse aufzubauen und gezielte Projekte in den ausgewählten Stadtteilen zu unterstützen. Unser Ziel ist es, die Menschen dort zu erreichen, wo sie leben und gemeinsam mit ihnen zu schauen, ob und wie man diese Lebensumstände mit verschiedenen Akteuren gesundheitsförderlicher gestalten kann“, betont Alexandra Krumbein.

Um Bewegungsmöglichkeiten für alle frei zugänglich und kostenfrei zu schaffen, wird ein Bewegungsparcours im Erfurter Holunderweg am Wiesenhügel geschaffen. Hier können alle Interessierten in ihrem gewohnten Lebensumfeld Sport treiben. Der Parcours soll im kommenden Frühjahr durch das städtische Garten- und Friedhofsamt errichtet und in verschiedenen Veranstaltungen die sportliche Handhabung und Nutzung der Elemente vermittelt werden. Um Hemmschwellen abzubauen und die aktive Teilnahme zu fördern, sollen örtliche Netzwerkpartner und Einrichtungen eng in die Gestaltung von Veranstaltungen oder regelmäßigen stattfindenden Treffen am Bewegungsparcours einbezogen werden.

Bürger am Berliner Platz und Rieth aktiv einbinden

Anknüpfend an die bereits bestehenden Strukturen, die das, durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte, Quartiersprojekt Thinka bereits etabliert hat, soll dort das Thema Gesundheit stärker in den Fokus genommen werden. Das Bürgercafé soll der Vermittlung von gesundheitsförderlichen Themen und dem Austausch dienen. Außerdem sollen Multiplikatorenschulungen die Menschen vor Ort sensibilisieren und zum Thema informieren, führte Winnie Melzer, Leiterin des Erfurter Gesundheitsamtes, aus.

Seit der Bundesgartenschau im vergangenen Jahr arbeiten die Stadt Erfurt und die AOK Plus bereits eng in verschiedenen Projekten zusammen. So gab es während der Buga kostenfreie Laufkurse für die Erfurter in der Geraaue. Auch das Bewegungsfest für Vorschul- und Schulkinder im Sommer ist daraus entstanden.