Neugestaltung des südöstlichen Petersberghanges

Informationen zum Realisierungswettbewerb

Foto: Derzeitiger Pfad zur Zitadelle Petersberg Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Topografisch herausgehoben aus der dicht bebauten Altstadt markiert der Petersberg die uralte Stadtkrone von Erfurt, die nach einem jahrhundertelangen Sonderstatus als Militärareal und der Öffnung nach der Wende 1989/90 zunehmend wieder ins Blickfeld der Stadtbevölkerung wie auch der Besucher der Stadt gerät.

Damit wird aber auch immer offensichtlicher, dass eine attraktive, bequem nutzbare Anbindung des Petersbergs an die belebte Erfurter Altstadt fehlt. Der Höhenunterschied ist nicht unbeträchtlich und der Wegeverlauf vom Domplatz her nicht sichtbar.

Auch die karge Grünfläche dieses Hanges, das ehemalige Glacis der Festungsanlage, ist heute, obgleich ein Ort reizvollster Blicke auf die Stadt, eine unbelebte, unnahbare Distanzfläche, an deren Rand die Atmosphäre des urbanen Stadtraums unmittelbar abbricht.

Ziel des Wettbewerbes war daher die Suche nach einer attraktiven, barrierefreien fußläufigen Anbindung des Plateaus der Petersberg-Zitadelle an Domplatz und Altstadt sowie die langfristige Gestaltung des südöstlichen Petersberghanges.

Die nun favorisierte Lösung des Wettbewerbssiegers erfüllt alle in der Auslobung genannten Aufgaben. Es wird ein vollständig barrierefreier Panoramaweg mit einer 3%-igen Steigung geschaffen, der allen Nutzergruppen die Möglichkeit bietet, das Petersbergplateau selbstständig und ohne weitere Hilfsmittel zu erreichen und gleichzeitig den Petersberghang für eine Nutzung erschließt.

Der Hangweg wird in das Gelände integriert. Es kommt deshalb zu keinen wesentlichen Beeinträchtigungen der heutigen Blickbeziehungen. Vielmehr werden die Festungsmauern in der Gesamtansicht dominanter, da der heute an der Festungsmauer aufgeschüttete Wall zurückgebaut wird.

Zusätzlich wird der „Schnellweg“ (Treppe) ausgebaut und erhält die notwendige Breite und Gestalt. Über diese Treppe lassen sich auch die einzelnen Äste des Aufstiegswegs erreichen, so dass der Besucher bei Bedarf den gewünschten Ruhe- oder Aufenthaltsraum auf dem Petersberghang auf kürzestem Wege erreichen kann.

Der Auftaktplatz der Wege (Panoramaweg, Schnellweg) liegt oberhalb der Verkehrsflächen an der Lauentorstraße und bietet dem Besucher einen relativ ruhigen Raum zum Verweilen vor dem eigentlichen Aufstieg. Durch die überhöhte Lage genießt hier der Besucher den ersten Blick auf den Domplatz. Er kann Treffpunkt für Auf- und Absteigende werden. Der Auftaktplatz wird vorsichtig in den Hang eingefügt und bleibt für den vom Domplatz auf den Berg Schauenden verborgen.

Der zweite Platz unterhalb der Festungsmauer dient als Ankunftsplatz und eröffnet die Möglichkeit, sich wiederum der Stadt zuzuwenden und diese aus einer weiteren Perspektive zu erleben. Hier kann sich der die Stadt Betrachtende auf den Abstieg vorbereiten oder aber auch auf den „Langsameren“ warten.

Die Lösung ist wirtschaftlich. Sie bietet auch bei der Weiterbearbeitung des Entwurfs die Möglichkeit, die Kosten zu steuern.

Zur Vervollständigung des Aufstiegs ist noch ein Aufzug zu ergänzen, der letztendlich die Überwindung der Festungsmauer sichert. Hierzu wird ein gesondertes Verfahren durchgeführt.

Die barrierefreie Erschließung muss spätestens zur Buga 2021 fertig gestellt sein.

Wettbewerbsauslober und Bauherr

Landeshauptstadt Erfurt, Dezernat Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften

Teilnehmer

Insgesamt wurden 25 Landschaftsarchitekten/-innen zur Bearbeitung des Wettbewerbs zugelassen, die durch ein Bewerbungsverfahren ermittelt werden. Davon wurden 5 Büros zur Teilnahme aufgefordert.

Preisträgerentwürfe

Weiterführendes Verfahren

Der Siegerentwurf soll, den Beschluss des Stadtrates der Landeshauptstadt Erfurt vorausgesetzt, mit der Durchführung der konkreten Planungsleistungen sowie der Umsetzung beauftragt werden.