Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770 – 1837)

Vater der wissenschaftlichen Pharmazie

Trommsdorff wurde 1770 als Sohn eines Arztes und Professors der Medizin in Erfurt geboren. Er begann 1784 in Weimar eine Apothekerlehre. 7 Jahre war er alt, als er seine erste Untersuchung einer chemischen Frage veröffentlichte. Nach Lehrzeiten in Stettin und Stargard kehrte Trommsdorff 1790 in die Vaterstadt zurück und übernahm die Leitung der Apotheke des verstorbenen Vaters.

1794 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert und zum außerordentlichen Professor der Chemie an der Erfurter Universität ernannt, 1811 wurde er Ordinarius. 1795 gründete er ein Privatinstitut, in dem junge Männer lebten und in Hinblick auf den späteren Beruf in Physik, Chemie und Pharmazie ausgebildet wurden. Bedeutende Wissenschaftler sind aus diesem Institut hervorgegangen. Trommsdorff hat sich selbst in der fabrikmäßigen Produktion von pharmazeutischen Erzeugnissen versucht. Auch begründete er das pharmazeutische Zeitschriftenwesen.

Ferner schrieb er das erste Lehrbuch der Rezeptur und das älteste deutschsprachige Lehrbuch der Pharmakognosie. Er gehörte zu den Vorkämpfern der Rübenzuckererzeugung, der chemischen Kosmetik und der Landwirtschaftschemie.1837 starb er in Erfurt.