Linolschnitte von Rudolf Franke und Christina Simon
Bei der neuen Sonderausstellung steht die Technik des Linolschnitts im Mittelpunkt, vertreten durch zwei Virtuosen dieser Technik: Rudolf Franke und Christina Simon.
Rudolf Franke beschäftigte sich bereits seit Ende der 40er Jahre mit dem Linolschnitt. Während seiner bis zu seinem Tod im Jahr 2002 kontinuierlich fortgeführten künstlerischen Tätigkeit verfeinerte er ständig seine technologischen Fertigkeiten und künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Vor allem der Mehrfarbenlinolschnitt, den er zum Teil mit Tusche, Farbe und Pinsel übermalte, bot ihm immer wieder die Gelegenheit zum Umsetzen seiner künstlerischen Ideen. Die in der eigenen Praxis als Grafiker gewonnenen umfangreichen Erfahrungen und Fertigkeiten gab er auch als Lehrender weiter. Bis 1990 war er an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt tätig.
Zu den von Rudolf Franke ausgebildeten Studenten gehörte Christina Simon, die wie er heute als Grafikerin und als Lehrende tätig ist. Zudem initiierte sie 2001 in ihrer Heimatstadt Weißenfels das Kunstprojekt "BRAND-SANIERUNG", als dessen Leiterin sie bis heute tätig ist. Ähnlich wie Franke stellt Christina Simon meist mehrfarbige Künstlereigendrucke her, gestaltet allerdings ihre Drucke im Unterschied zu ihm mit weißen Schnittlinien.
In der Ausstellung werden von Rudolf Franke hauptsächlich Landschaften und Naturdarstellungen, bewusst in mehreren Gestaltungsvarianten, zu sehen sein, wodurch die Art des Schaffens von Rudolf Franke besonders deutlich wird.
Die meist großformatigen Druckgrafiken von Christina Simon zeigen christliche Themen, Motive aus der antiken Mythologie sowie einige Landschaften und Stillleben.
Durch die Präsentation von Druckplatten zu den gezeigten Werken sowie von Werkzeugen zu deren Herstellung kann man ebenso die Technik des Linolschnitts kennenlernen wie durch die Maschinen im Druckereimuseum, die den Druckvorgang erlebbar machen.
Während der Laufzeit der Ausstellung sind neben Führungen in der Ausstellung auch Vorführungen zum Drucken von Linolschnitten vorgesehen.
Dazu: "Kunst im Spiegel"
Eine kleine Sonderpräsentation zeigt bis zum 25. Juli zudem moderne Skulpturen von Künstlern aus Thüringen im Zusammenhang mit den historischen Möbeln und Ausstattungsstücken der Sammlung Kämmerer, die ebenfalls im Benary-Speicher beheimatet ist. Die zur Sammlung gehörenden vier historischen Spiegel wurden zum Präsentationsort für plastische Arbeiten der Gegenwart. Gezeigt werden Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien von den in Thüringen tätigen Künstlern Uta Feiler, Walter Sachs und Peter Bernal.