Unterm Strich. Zeichenkunst aus sieben Thüringer Ateliers
Jost Heyder, Uta Hünniger, Gerda Lepke, Gerd Mackensen, Ullrich Panndorf, Walter Sachs, Heinz Scharr
Es sind Werke, die ihre Überzeugungskraft der intimen Korrespondenz von Auge, Hirn und Hand des Künstlers/ der Künstlerin verdanken. Dass die Zeichnung der unmittelbarste Ausdruck des künstlerischen Ingeniums ist, das wussten bereits die Florentiner der Renaissance, die dem Medium eine hohe Wertschätzung entgegen brachten und es als eigenständige Kunstform zu sammeln begannen. Von der Frische und der Leichtigkeit des zeichnerischen Duktus will unsere Ausstellung profitieren. Zeichnen steht hier in besonderer Weise für kreatives Leben und Arbeiten.
Zu sehen sind aktuelle Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler, die heute in Erfurt, Weimar, Gera/Dresden und nahe Sondershausen leben. Mit ihren Namen verbinden sich eigenständige bildnerische Positionen, die bereits im DDR-Kunstgeschehen Beachtung fanden, sich aber auch nach 1990 behaupten konnten.
Die Biografien der Akteure – alle ausgebildet an den traditionsreichen Kunstakademien von Leipzig, Berlin und Dresden – verliefen nicht immer geradlinig. Sie kennen Grenzsituationen, Aufbruch und Rückzug. Heinz Scharr, der in der unmittelbaren Nachkriegszeit den Wiederaufbau Ostdeutschlands erlebte und die zunehmende Politisierung der Kunst ablehnte, reagierte mit Rückzug und agierte trotzdem erfolgreich in den Bereichen Skulptur und Zeichnung.
Gerda Lepke und Gerd Mackensen haben die Autonomie künstlerischen Handelns stets vor ideologischer Inanspruchnahme bewahren können. Walter Sachs, Ullrich Panndorf, Jost Heyder und Uta Hünniger stehen schließlich für jene Generation von Künstlern, deren Wirken wesentlich mit den gesellschaftlichen Umbruchsprozessen der 1980er Jahre in der DDR, die in den Herbst 1989 mündeten, verbunden ist. Sie erlebten die Schließung von Ausstellungen; einige verließen die DDR, andere opponierten auf ihre Weise.
Alle sieben Künstler haben ihr Werk seither kontinuierlich weiterentwickelt und können heute ein erstaunlich facettenreiches OEuvre vorstellen.
Zur Ausstellung erscheint im Verlag Burgart Rudolstadt ein Katalog mit zahlreichen Werkabbildungen und literarischen Kurztexten von Matthias Biskupek, Stefan Döring, Róža Domašcyna, Jens-Fietje Dwars, Nancy Hünger, Edwin Kratschmer und Jürgen M. Paasch. Fotografische Porträts stammen von Uwe Steinbrück, der den Künstlern beim Zeichnen über die Schulter blickte. Einer Vorzugsausgabe von 20 Exemplaren sind jeweils sieben originale Porträtfotografien als Sammleredition beigelegt.
Ausstellungseröffnung mit Sommerfest des Fördervereins Freunde des Angermuseum e. V.
Sonnabend 28. Juni, 16 Uhr
Kuratorenführungen
Dienstag 1. Juli, 15 Uhr
Dienstag 5. August, 15 Uhr
Dienstag 2. September, 15 Uhr
Sonntagsführungen
Sonntag 6. Juli, 15 Uhr
Sonntag 20. Juli, 15 Uhr
Sonntag 10. August, 15 Uhr
Sonntag 17. August, 15 Uhr
Sonntag 24. August, 15 Uhr
Sonntag 21. September, 15 Uhr
Museums-Salon
Künstler, Schriftsteller, Musiker und Kunsthistoriker im Dialog
Dienstag, 8. Juli, 19 Uhr
Dr. Hendrik Bärnighausen (Dresden) und Heinz Scharr
Dienstag, 15. Juli, 19 Uhr
Walter Sachs und Prof. Dr. Kai Uwe Schierz
Dienstag, 22. Juli, 19 Uhr
Gerd Mackensen und Dr. Jens-Fietje Dwars
Dienstag, 29. Juli, 19 Uhr
Uwe Steinbrück - Der Atelierblick des Fotografen
Dienstag, 5. August, 19 Uhr
Gerda Lepke und Róža Domašcyna
Dienstag, 19. August, 19 Uhr
Uta Hünniger und Jens Henkel (edition burgart)
Dienstag, 26. August, 19 Uhr
Matthias Biskupek und Helmut "Joe" Sachse, Guitar Player
Dienstag, 9. September, 19 Uhr
Jost Heyder und Jürgen M. Paasch
Dienstag, 16. September, 19 Uhr
Nancy Hünger und Cornelia Nowak
Sommerakademie - Zeichnen im Museum
7. bis 28. Juli, jeweils montags 14-17 Uhr
Leitung Julia Kneise, Malerin und Grafikerin
Anmeldung: juliakneise@gmail.com / Tel. 0152 28748070
Kursbeginn: 7. Juli, 14 Uhr
Kosten pro Teilnehmer: einmalig 20 €
Teilnehmer max. 10
Kunstpause am Mittag - 10 Minuten Bildbetrachtung
in der Sonder- und Dauerausstellung
mittwochs 13 Uhr (Eintritt frei)