Meine Frau Carla und ich feierten unseren 24. Hochzeitstag im Februar 2020. Unser Leben war erfüllt. Carla – die seit 18 Jahren mit einer transplantierten Niere lebte – ging weiter ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Angermuseum nach und ich als Hobbymaler zu meinem Malzirkel. Das sonnige Frühjahr genossen wir bei gemeinsamen Ausflügen in den Thüringer Wald und in unserem Kleingarten mit den ersten frischen Erdbeeren.
Am 24. Juni 2020 starb Carla an einer Lungenembolie.
Trennung und Tod waren in unserem Lebensplan nicht vorgesehen, plötzlich war ich in ungewohnter Weise allein. In unserer großen Wohnung war ich jählings umstanden von halbfertigen Plänen, unvollendeten Träumen, einer Staffage von Dingen, die nur im Zusammenhang mit Carla Sinn und Bedeutung hatten, aber auch in drängender Weise auf Versäumnisse und geronnene Herausforderungen verwiesen. Ich nahm die lockeren Fäden sozialer Netzwerke wieder auf, suchte nach Freundschaften in unserer gemeinsamen Biografie, unternahm Reisen, lernte vergessene Menschen neu und intensiv kennen, knüpfte neue Beziehungen.
In dieser Zeit entstanden zahllose Skizzen und Zeichnungen, die Trauer und Abschied, aber auch Neuanfang und Begegnung zum Thema haben. Die Bilder dieser Ausstellung wurden zwischen Januar 2020 und Februar 2022 gemalt.
Zur Ausstellungseröffnung laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in die Bibliothek Berliner Platz ein:
Freitag, 18. November, um 16:30 Uhr