Konzertreihe „Transform“ mit dem Ensemble Via Nova und dem Ensemble Miet+

04.09.2020 19:00 – 04.09.2020 21:00

In der Kunsthalle Erfurt wird am Freitag, den 4. September, die Kooperation mit dem Ensemble Via Nova fortgesetzt. Um 19 Uhr beginnt das gemeinsame Konzert "Kerben" mit dem Ensemble Miet+ in der diesjährigen Reihe zur Neuen Musik "Transform".

die Künstler mit ihren Instrumenten vor alter Fassade mit verdorrtem Weinstock
Ensemble MIET+ Foto: © MIET+
04.09.2020 21:00

Transform-Konzertreihe mit dem Ensemble Via Nova und Gästen

Genre Veranstaltung
Veranstalter Verein für Junge Musik e. V. in Kooperation mit der Kunsthalle
Veranstaltungsort Kunsthalle Erfurt, Fischmarkt 7, 99084 Erfurt
workTel. +49 361 655-5660+49 361 655-5660

Konzert am 4. September: Ensemble Via Nova und Ensemble Miet+

die Künstler des Ensembles im weißen Raum mit weißen Sachen
Foto: Ensemble via nova Foto: © via nova

Am 4. September 2020 laden der Verein für Junge Musik e.V. aus Weimar, das Ensemble Via Nova und das Ensemble Miet+ in Kooperation mit der Kunsthalle Erfurt recht herzlich ein zum Konzert unter dem Titel „Kerben“. Das Konzertprogramm ist das einzige Live-Event der diesjährigen Konzertreihe „Transform“, welches in 2020 übrig geblieben ist. Durch die derzeitigen Beschränkungen, hervorgerufen von der seit Monaten anhaltenden Pandemie, ist es freien Ensembles fast unmöglich, Konzerte zu geben. Umso mehr freuen sich das Ensemble Via Nova und das Ensemble Miet+ ein gemeinsames Konzertprogramm auf die Bühne bringen zu können. Zur Veranstaltung laden wir alle recht herzlich am 04.09.2020 in die Kunsthalle Erfurt ein.

„Kerben“ vereint unterschiedliche Stile und Stücke zeitgenössischer Musik und bringt vor allem aktuelle Werke, welche in direktem Zusammenhang mit der momentanen Krise stehen, zu Gehör.

Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Hauptwerke. Gemeinsam interpretieren die Mitglieder der zwei Thüringer Ensembles das Werk „Kerben“ von Gerhard Stäbler. Mit über den gesamten Abend verteilten Zwischenstücken durchbricht der renommierte Avantgarde-Komponist immer wieder den klassischen Konzertablauf. Mit unerwarteten Wendungen, durch Einbeziehung von überraschendem Instrumentarium und im Experiment mit der klanglichen Qualität von Sprache sowie improvisatorischen Elementen, führt er durch den Abend. Dabei lässt Stäbler zwei unterschiedliche Ensembles in immer neuen Konstellationen interagieren.

Daneben steht die Uraufführung „Resource Exhaustion” von Paul Hauptmeier und Martin Recker. Das Künstlerduo schreibt und entwickelt gemeinsam elektroakustische Stücke und forscht an innovativen, zukunftsweisenden Wegen in der elektronischen Musik. Für das Ensemble Via Nova programmieren die beiden interaktive Schnittstellen und musikalische Strukturen, die das akustische Signal des Ensembles elektronisch verarbeiten. Durch motorische Sensoren generierte Noten oder mit eigens entwickelten Richt-Lautsprechern werden experimentell neue Kompositionsmodelle erschlossen. Dabei ist der Nachhaltigkeitsgedanke zentral. Im Sinne von Material-Recycling entsteht aus klassischem Instrumentarium und historischen Musikbausteinen ein großformatiges Werk aktuellster Klangkunst.

Das Ensemble Miet+ präsentiert zwei Werke für Ensemble und Elektronik. Hervorzuheben ist das Stück „Massenhysterie“ von Marta Kowalczuk, welches sich direkt auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen bezieht. Thematisiert wird die zeitweise mit der Krise einhergehende Hysterie der Gesellschaft. Neben diesen Werken stehen neue Stücke der Komponisten Johannes K. Hildebrandt („Distanz“ UA), Henry Mex („Dis Kurs - Trifork“ UA), Max E. Keller („klären und fokussieren“) und Alexander Strauch („Plangebiet - Infrastruktur“).

Wie immer inszeniert das Ensemble Via Nova den Abend und nutzt die außergewöhnlichen Räumlichkeiten der Kunsthalle Erfurt. Im künstlerischen Spiel mit Distanz und Abständen werden die Ausstellungsräume innovativ genutzt und liefern sich stets verändernde optische und klangliche Perspektiven.

Gefördert wir das Projekt von der Gema-Stiftung und der Sparkassenstiftung Erfurt.
Karten sind an der Abendkasse für 8 € ermäßigt und 12 € Normalpreis erhältlich.

Aufgrund der Corona-Bestimmungen und der begrenzten Zuschauerzahl bitten wir um verbindliche Anmeldung unter post@junge-musik-ev.de.

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Das Ensemble Via Nova

Zwei Frauen und drei Männer
Foto: Ensemble Via Nova Foto: © Ensemble Via Nova

Neue Wege beschreiten, sich auf Abwege begeben, das Unerwartete suchen. Ensemble Via Nova verlässt die tradierten Pfade der Musikgeschichte und widmet sich der Interpretation zeitgenössischer Kammermusik. In enger Zusammenarbeit mit Komponisten und Komponistinnen spielen die jungen Musiker und Musikerinnen neben bereits bestehenden Werken eine Vielzahl, oft dem Ensemble gewidmete, Uraufführungen. Dabei werden außergewöhnliche Projekte entwickelt, in welchen Elektronik und freie Improvisation integriert werden und szenische Elemente ihren Platz finden.

1994 von dem Weimarer Komponisten Johannes K. Hildebrandt gegründet, um selbstbestimmte und vielseitige Kammermusikprogramme zu entwickeln, hat sich „Ensemble Via Nova“ weit über die Landesgrenzen hinaus den Ruf eines exzellenten Kammermusikensembles erarbeitet. Gemeinsam und solistisch sind die Musikerinnen und Musiker regelmäßig auf Konzertpodien und Festivals in ganz Europa zu Gast. Höhepunkte der letzten Saison waren dabei Reisen nach Italien (Città di Castello), Großbritannien (London) und Südkorea (Daegu).

Das „Ensemble Via Nova“ widmet sich auch der Nachwuchsförderung. Als Mentoren-Ensemble des Landesjugendensembles für Neue Musik Thüringen und des Ensembles der Länder werden Workshops ausgerichtet.

Besetzung

Marianna Schürmann – Flöte
Moritz Schneidewendt – Klarinette
Nikita Geller – Violine
Daniel Gutiérrez – Violoncello
Neza Torkar – Akkordeon
Künstlerische Leitung: Johannes K. Hildebrandt

Die Konzertreihe wird unterstützt durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, den Musikfonds e. V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie der Ernst von Siemens Musikstiftung.

Rückblick: Konzert am 27. September 2019

Sieben Musiker mit ihren Instrumenten
Foto: Ensemble Miet+ Foto: © Miet+

In diesem Konzert verbinden sich die beiden Weimarer Ensembles Miet+ und Ensemble Via Nova zu einem interdisziplinärem Spektakel.

Der gemeinsam gestaltete Abend steht unter dem Titel „neu:rosen“, hinter dem sich ein Gestrüpp assoziativer Fragen und Einbildungen verbirgt. Mit Hilfe von neuen, zeitgenössischen Kompositionen, elektroakustischen Klängen, Wort und Schauspiel sowie Videoinstallationen arbeiten sich die Akteurinnen und Akteure durch die menschliche Psyche und setzen sich künstlerisch mit dem Thema der neurotischen und psychischen Störungen auseinander.

Muss man noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Verhaltensabweichung und der Einzigartigkeit des Kunstwerkes? Auf der Suche nach Antworten laden die Künstler das Publikum in einen ganz eigenen (Neu-)Rosengarten ein, in dem durch integrierte Medienanwendungen verschiedenste Sinne des Zuhörers gleichzeitig angesprochen werden.

Im Laufe des Abends wird der Besucher zudem herausgefordert, selbst aktiv zu werden. Das Konzert gipfelt in einer simultanen Aufführung von zehn verschiedenen Werken. Jedes wird dabei aus einem anderen Teil des Raumes erklingen und so trotz des chaotischen Zusammenklangs auch ein differenziertes Hören ermöglichen. Welcher Auswuchs am besten gefällt, darf jeder selbst ergründen.

Auf dem Programm des Abends stehen neben den Uraufführungen von Johannes K. Hildebrandt, Giordano Bruno do Nascimento und Henry Mex Werke von Jonas Braun, Romeo Wecks, Joachim Beez, Hubert Hoche, Mario Wiegand, Susanne Stelzenbach, Paul Hauptmeier, Rudolf Hild, Johannes Schlecht, Eunsung Kim, Wolfgang Wollschläger, Peter Kerekes, Elia Koussa, Terry Riley und Samir Odeh-Tamimi. Ergänzt und verknüpft werden die Kompositionen durch Improvisationen von Miet+ und ein Libretto von Magdalena Grigarová.

Rückblick: Konzert am 28. Juni 2019

Das Pluto´s Tide Dance Project wird mit seiner Phantasie und Kreativität die Musik des Ensembles Via nova in den offenen Raum der Kunsthalle transportieren und auf seine Weise interpretieren. Gespielt werden Werke von Michael Quell (UA), Erik Janson, Miro Dobrowolny (UA), Johannes K. Hildebrandt, Krzysztof Penderecki, Stefan Licheri, Paul Hauptmeier, Martin Recker, Philipp Schmalfuß und Sergio Valencia.

Rückblick: Konzert am 31. Mai 2019

Vier Männer und eine Frau halten Instrumente hoch
Foto: Ensemble Black Pencil Foto: © Ensemble Black Pencil

Zum Auftakt der ganzjährigen Reihe fand ein gemeinsames Konzert der Ensemble Via Nova aus Weimar und Black Pencil aus den Niederlanden statt.

Das niederländische Solistenensemble gehört zu den wohl ungewöhnlichsten Formationen der Neuen Musik. Mit Jorge Isaac (Blockflöte und künstlerische Leitung), Matthijs Koene (Panflöte), Esra Pehlivanli (Viola), Marko Kassl (Akkordeon) und Enric Monfort (Schlagwerk) sind die Konzerte von Black Pencil stets originell, frisch und virtuos, immer geprägt sowohl von Wagemut als auch historischer Informiertheit. Black Pencils Repertoire besteht aus Originalkompositionen für die außergewöhnliche Besetzung sowie aus abenteuerlichen, eigenen Arrangements Alter Musik, außereuropäischer Musik oder verschiedener Folklore.

Das Ensemble Via Nova dagegen arbeitet vor allem eng mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten zusammen und spielt regelmäßig Uraufführungen. Als undirigiertes Ensemble in der Besetzung Flöte, Klarinette, Akkordeon, Cello und Violine bearbeiten die Musiker diese neuen Stücke als Kollektiv und präsentieren frische Interpretationen, geprägt von ständiger Neugierde als auch vom runden Klangideal traditioneller Kammermusik.

Eine Auftragskomposition von Moritz Eggert führt diese beiden außergewöhnlichen Ensembles nun zusammen und bezieht den kompletten, modernen Raum der Kunsthalle Erfurt konzeptuell mit ein.

Daneben erklingen Werke von Martijn Padding und Klas Torstensson als Uraufführungen sowie von Cinzia Nistico, Gwyn Pritchard, Gianluca Castelli und Achim Müller-Weinberg.