Vor der Fußball-WM in Russland: Spielwiese Menschenrechte?
Vortrag über zivilgesellschaftliche Chancen und Rückschläge durch Sportgroßereignisse
Die Vertreibung von Einwohnern, die Diskriminierung von Migranten und Homosexuellen, die Einschränkung der Versammlungs-und Pressefreiheit: Große Sportereignisse gehen immer wieder mit der Aushöhlung von Menschenrechten einher. Deutlich wird das nun wieder bei der Fußball-WM 2018 in Russland. Fast 70 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Menschenrechtscharta wird Ronny Blaschke in seinem Vortrag die WM in einen größeren Zusammenhang stellen und die Verbindung von Sport und Ethik thematisieren. Ob Olympia in Peking, die Eishockey-WM in Belarus oder Formel 1 in Bahrain: Wie kann man Zivilgesellschaften vor Ort unterstützen, ohne sich mit eurozentrischer Überlegenheit in den Vordergrund zu stellen? Wie lässt sich ein Bewusstsein dafür schaffen, dass unser Stadionvergnügen auch mit der Ausbeutung asiatischer Trikot-Näherinnen zu tun hat? Wie könnte ein Megaevent wie die Fußball-WM aussehen, das tatsächlich niemandem schadet?
Der renommierte Autor und Sportjournalist Ronny Blaschke beschäftigt sich in seinen Büchern seit Jahren mit Gewalt und Menschenfeindlichkeit im Sport. Für sein Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zeichnete ihn der DFB 2013 mit dem Julius-Hirsch-Preis aus.
Eine Station von "The Ball" auf dem Weg nach Russland
Die Veranstaltung ist eine Station von "The Ball" auf seiner Reise durch 20 Länder zur WM nach Russland. Seit 2002 erreichte Spirit of Football e.V. mit seinen Ballreisen zu den Weltmeisterschaften über 40.000 Menschen mit seiner Botschaft der Weltoffenheit, gegen Ausgrenzung und Hass. "The Ball" wurde zum Symbol für die interkulturelle Kraft von Fairplay. Es wird die Möglichkeit geben, auf diesem besonderen Ball zu unterschreiben und damit Teil dieses Spirits zu werden. Die erste Unterschrift auf den Ball setzte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch bei Spirit of Football e.V. im Dezember 2017. Spirit of Football gewann 2016 den DFB-Integrationspreis in der Kategorie "Freie und Kommunale Träger".