Antisemitismus im deutschen Rap

10.09.2018 18:00 – 10.09.2018 20:00

Seit dem Skandal um die Echo-Preisverleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang wird über die Frage gestritten, wie antisemitisch der deutsche Rap ist. Marcus Staiger beschäftigt sich mit diesem Thema.

Schwarz-weiß Fotografie von einem Mann
Marcus Staiger Foto: © BESTE GbR
10.09.2018 20:00

Antisemitismus im deutschen Rap. Vortrag von Marcus Staiger

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt
workTel. +49 361 655-1681+49 361 655-1681

Rapper kokettieren, übertreiben, pauschalisieren. Über Gewaltverherrlichung, Sexismus und Homophobie in der Szene wird schon seit langem diskutiert. Seit dem Skandal um die Echo-Preisverleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang wird nun auch über die Musikszene hinaus über die Frage gestritten, wie antisemitisch der deutsche Rap ist. Anlass dieser Kontroverse ist ihre Zeile "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" im Song 0815, der sich auf dem bestverkauften Rap-Album des Jahres befindet.

"Die Diskussion über Antisemitismus im deutschsprachigen Rap dreht sich überwiegend um gewisse Codes in Raptexten, bei denen allerdings nicht immer klar ist, ob sie seitens der Sprechenden das transportieren sollen, was die Kritisierenden verstehen wollen", schrieb Marcus Staiger in einem vielbeachteten Essay für die Bundeszentrale für politische Bildung. Im Vortrag nimmt er eine Bestandsaufnahme vor: Wie verbreitet sind offener Judenhass, Verschwörungstheorien mit antisemitischen Stereotypen und israelbezogener Antisemitismus im deutschsprachigen Rap?

Marcus Staiger, der ehemalige Chefredakteur von rap.de und Gründer des Berliner Labels Royal Bunker, gilt als einer der Wegbereiter des Berliner Raps. Ende der 90er Jahre organisierte er bereits regelmäßige Freestyle- und Battle-Rap-Veranstaltungen im Berliner Musik-Café Royal Bunker. Seit Jahren ist er auch politisch aktiv. Vorträge zum Thema Sexismus, aber auch Antisemitismus im Deutschrap sind nur Beispiele. Marcus Staiger arbeitet als freier Journalist, u. a. für Vice und Zeit Online. Eines seiner aktuellsten Projekte ist die Wochenschau Die wundersame Rapwoche mit Mauli und Staiger, die auf FluxFM ausgestrahlt wird.