Abgesagt: Beschriebene Schiefertafeln des 14. Jahrhunderts aus dem Kölner Jüdischen Viertel
Zum Vortrag:
Während der Ausgrabungen im mittelalterlichen jüdischen Viertel in Köln (2007-2020) wurden und werden zahlreiche Fragmente von beschriebenen Schiefertafeln gefunden, vor allem in der Zerstörungsschicht von 1349. Die Tafeln bieten einen ungewöhnlichen Einblick ins Alltagsleben der Kölner Juden im 14. Jahrhundert, da sie offensichtlich nicht zur längerfristigen Aufbewahrung gedachte Texte und Kritzeleien enthalten. Der überwiegende Teil der Graffiti verwendet hebräische Schrift. Zu diesem ungewöhnlichen Corpus gehören neben Schreibübungen und Konzepten für eine illuminierte Handschrift, Spielsteinen und einer alt-jiddischen Rittererzählung vor allem Namenslisten, die auf finanzielle Transaktionen hinweisen. Der Vortrag wird diesen herausragenden Fund und exemplarisch einige Tafeln sowie ihre Bedeutung vorstellen.
Zu den Personen:
Malin Drees hat an der Ruhr-Universität Bochum Religionswissenschaft und Geschichte studiert. In ihrer Dissertation befasst sie sich mit der Darstellung von Gewalt in frühneuzeitlichen aschkenazischen Historiografien und Hagiografien. Aktuell arbeitet sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main am Seminar für Judaistik als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Mittelalterliche Schiefertafeln aus Köln“ unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Hollender.
Maximilian M. D. Holfelder studiert Judaistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er hat seine Bachelor-Arbeit zu einer der Kölner Schiefertafeln geschrieben und arbeitet ebenfalls im Projekt „Mittelalterliche Schiefertafeln aus Köln“ unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Hollender. Hauptsächlich beschäftigt er sich derzeit mit der Auswertung der Namenslisten.
Die Veranstaltung wurde abgesagt.
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