Vortrag: Gäste, Fremde, Andere in einer mittelalterlichen Synagoge

15.09.2022 19:30 – 15.09.2022 21:00

Ein Vortrag von Dr. Vladislav Zeev Slepoy, Universitäten Salzburg und Halle-Wittenberg, im Rahmen der Sonderausstellung „Inter Judeos – Das mittelalterliche jüdische Quartier in Erfurt“.

Blinder Musiker, geführt von einem Gehilfen.
Fahrende Musiker. Ausschnitt aus einer Abbildung der Amtlichen Berner Chronik von Diebold Schilling, um 1483 Bild: © Bern, Burgerbibliothek, Mss.h.h.I.3: Diebold Schilling, Amtliche Berner Chronik, Bd. 3
15.09.2022 21:00

Gäste, Fremde, Andere in einer mittelalterlichen Synagoge

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Unesco-Beauftragte in Kooperation mit den Geschichtsmuseen
Veranstaltungsort Alte Synagoge, Waagegasse 8, 99084 Erfurt

Weitere Informationen

Vladislav Slepoy im Portrait
Foto: © Vladislav Slepoy

Zum Vortrag:

Die Synagoge war (und bleibt) der Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens. Im Mittelalter diente die Synagoge zugleich als die Anlaufstelle für „Fremde“ aller Art: auswertige Kaufleute und Besucher, Arme, Bettler und viele andere Gruppen von „Gästen“. Somit waren die Fremden ein fester Bestandteil einer mittelalterlichen Gemeinde. Ihre Stellung innerhalb der Gemeindestruktur war Gegenstand von zahlreichen Diskussionen: Welche Rechte kamen den Fremden in einer Gemeinde zu? Wer und ab wann war zur Steuerzahlung verpflichtet? Welche Position hatten die Fremden in der Synagoge und im Gottesdienst? Diese und ähnliche Fragen werden in den mittelalterlichen jüdischen Quellen ausführlich diskutiert. In dem Vortrag soll die Stellung der Fremden anhand von einigen Quellentexten beschrieben und analysiert werden.

Zur Person:

Dr. Vladislav Zeev Slepoy studierte an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. 2013 promovierte er zum Thema „Halachische Literatur in Aschkenas in den Jahren 1350-1500“. Seit 2019 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Salzburg und Halle-Wittenberg.