Gastspiel: »Ausradiert« | Eine theatrale Recherche auf den Spuren Betroffener der NS-Eugenikverbrechen in Thüringen

12.10.2024 19:30 – 12.10.2024 21:30

Das junge Theater stellwerk aus Weimar gastiert mit seiner Inszenierung »Ausradiert« in der Musikschule Erfurt. Das Stück, das die Geschichte Betroffener der NS-Eugenikverbrechen erzählt, feierte Ende August im Rahmen des Kunstfestes Weimar Premiere.

Schauspielerinnen vor einer Videoprojektion
Foto: © Stellwerk Junges Theater Weimar/Matthias Pick
12.10.2024 21:30

Gastspiel: »Ausradiert« | Eine theatrale Recherche auf den Spuren Betroffener der NS-Eugenikverbrechen in Thüringen

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stellwerk Junges Theater Weimar
Veranstaltungsort Saal der Musikschule Erfurt, Turniergasse 18, 99084 Erfurt
workTel. +49 3643 490800+49 3643 490800

Weitere Informationen

Stadtbahn-Linie , 3, 6 (Haltestelle Fischmarkt oder Domplatz)

Kooperation zwischen stellwerk junges theater, Lernort Weimar e.V., der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Kunstfest Weimar im Rahmen des Projektes „beredtes Schweigen“

Über den Ausmaßen der nationalsozialistischen Eugenikverbrechen hing lange ein Mantel des Schweigens und auch heute noch sind die Einzelheiten dieses Kapitels deutscher Geschichte wenigen bekannt: Über Jahre wurden hunderttausende kranke, unangepasste, geistig oder körperlich beeinträchtigte Menschen systematisch zwangssterilisiert oder ermordet – ermöglicht und durchgeführt in Krankenhäusern, Heil- und Pflegeanstalten, Gesundheitsämtern und Heimen. Die Anerkennung der Opfer dieses Massenverbrechens als NS-Verfolgte wurde über Jahrzehnte verweigert, weswegen die Betroffenen auch als die ›vergessenen NS-Opfer‹ gelten.

Wir wollen uns erinnern! Gemeinsam mit einem Ensemble von jungen Erwachsenen hat das Theaterkollektiv projekt-il Lebenswege von Opfern dieser Zwangssterilisierung und NS-›Euthanasie‹ recherchiert sowie Tatorte und Täter benannt, um die Relevanz dieser teils vergessenen Geschichten in der Gegenwart aufzuzeigen und auf der Bühne sichtbar zu machen. Grundlage dafür bot biografisches Material von Betroffenen sowie eine Graphic Novel der Künstlerin Anke Zapf. Mit eindrücklichen Bildprojektionen, die live gezeichnet werden, nähern sich die jungen Menschen in einer dokumentarischen Collage auf der Bühne des stellwerk respektvoll diesem wichtigen Thema an.

Im Anschluss an das Theaterstück findet ein Nachgespräch statt.

Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei. Reservierungsanfragen senden Sie bitte an karten@stellwerk-weimar.de .