Bibliotheca Boineburgica

Hintergrundwissen zur 1716 gestifteten Gelehrtenbibliothek des Erfurter Statthalters Philipp Wilhelm von Boineburg.

Geschichte

Die „Bibliotheca Boineburgica" geht zurück auf die Schenkung des kurmainzischen Statthalters und späteren Rektor der Universität von Erfurt Philipp Wilhelm von Boineburg (1656-1717). Mit dem Kauf der Königlichen Bibliothek vom preußischen Staat im Jahr 1908 kam die Büchersammlung in den Besitz der wissenschaftlichen Stadtbücherei der Stadt Erfurt, der heutigen Stadt- und  Regionalbibliothek Erfurt. Die Sammlung wird seit 2001 als Depositum an der Universitätsbibliothek Erfurt verwahrt und erschlossen. Sie umfasst 3880 Bände.

Im Jahr 1716 stiftete Philipp Wilhelm von Boineburg der damaligen Erfurter Universitätsbibliothek die geerbte Privatbibliothek seines Vaters, Johann Christian von Boineburg. Dieser war Minister unter dem Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborg gewesen und stand in reger Briefkorrespondenz zu Gelehrten seiner Zeit. So baute Johann Christian von Boineburg eine späthumanistische Gelehrtenbibliothek von über 9000 Bänden auf. Mit der Schenkung war die Schaffung einer Bibliothekarsstelle und eines Ankaufsetats über ein Stiftungsvermögen verbunden.

Der junge Gottfried Wilhelm Leibniz entwarf für die Bestände der Rechtswissenschaft, Theologie und Geschichte einen Bibliothekskatalog. Die Bestände sind mit dem Wappen „Exlibris Philipp Wilhelm von Boineburgs" gekennzeichnet.

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