Kandidat: Muntazar Al-Jassani

Der Kandidat zur Erfurter Wahl des Ausländerbeirats 2025 stellt sich vor.

Foto: © M.Al-Jassani

Meine Motivation für die Kandidatur zum Ausländerbeirat der Stadt Erfurt

Ich will eine Brücke sein für Menschen, deren Stimme oft nicht gehört wird.

Ich kandidiere, weil ich selbst erlebt habe, wie es ist, wenn man mitreden möchte - aber nicht darf. Ich will die Perspektiven von Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte sichtbar machen, ihre Sorgen und Wünsche in die Politik tragen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Viele Entscheidungen betreffen uns - aber wir dürfen nicht mitentscheiden. Das will ich ändern.

Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt gehören für mich zum Alltag – im Kindergarten, in Projekten und im persönlichen Miteinander.

Ich arbeite in einem Kindergarten in Erfurt und setze mich dort aktiv für interkulturelle Bildung ein. Dabei sehe ich täglich, wie wichtig es ist, schon Kindern ein Gefühl für Vielfalt und Respekt zu vermitteln. Parallel engagiere ich mich seit Jahren in gesellschaftlichen Projekten - z. B. bei Don't Stop Motion, einem Film- und Bildungsprojekt, in dem ich meine eigene Fluchtgeschichte erzählt habe. Mit dem Projekt war ich an über 100 Schulen, in Jugendzentren und bei Abendveranstaltungen in ganz Thüringen unterwegs, um über Migration, Rassismus und Zusammenleben zu sprechen - ehrlich, offen und auf Augenhöhe.

Ich bin tief in Erfurt verwurzelt und aktiv in vielen Netzwerken.

Ob bei den Naturfreunden, den Falken, im Judo-Training oder als ehrenamtlicher Übersetzer: Ich bin mit vielen Menschen aus Erfurt im Austausch - aus ganz verschiedenen Lebenswelten. Ich höre zu, stelle Fragen und genau das möchte ich auch im Ausländerbeirat tun.

Ich spreche über das, was andere manchmal nicht sagen können.

Ich sehe es als meine Aufgabe, Menschen eine Stimme zu geben, die sich selbst nicht immer Gehör verschaffen können - wegen Sprache, Unsicherheit oder Angst vor Ausgrenzung. Ich nehme ihre Themen ernst, vertrete sie mit Herz und Verstand, und möchte den Beirat nutzen, um ihre Erfahrungen in politische Debatten einzubringen.

Ich glaube an Miteinander - nicht an Übereinander.

Für mich zählt echte Begegnung. Nur wenn wir miteinander reden, können wir Vorurteile abbauen, Verständnis schaffen und gemeinsam neue Wege finden. Ich möchte nicht über Menschen sprechen - sondern mit ihnen. Und ich möchte dafür sorgen, dass sich jede*r in Erfurt gehört und gesehen fühlt - unabhängig von Herkunft, Sprache oder Pass.