Vom Nebeneinander zum Miteinander

Integration ist für das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationserfahrung eine wichtige Aufgabe, der sich die Thüringer Volkshochschulen stellen. Die Volkshochschulen sind die größten unabhängigen Anbieter von Integrationskursen und verfügen über langjährige Erfahrungen in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten.

Projekt "Vom Nebeneinander zum Miteinander"

Auf den Erfahrungen aus dem Landkreis Weimarer Land aufbauend, haben sich 9 Volkshochschulen auf den Weg begeben, die regulären Integrationskurse durch weitere Komponenten für die Teilnehmenden noch nutzbringender zu gestalten. 

Dazu gehören u. a. ein begleitetes "Soziales Sprachpraktikum" in einem klein- bzw. mittelständischen oder kommunalen Betrieb von 6 Wochen. Die Teilnehmenden lernen z. B. die deutsche Sprache praxisnah und berufsorientiert.

Eine berufliche und persönliche Potenzialanalyse von 2 Wochen

Die Teilnehmenden lernen ihre eigenen Stärken kennen und gleichen Berufswünsche mit ihren Fähigkeiten und Qualifikationen ab.

Der Ansatz

Auf der Basis der gesetzlichen Integrationskurse, die sich aus einem Sprach- und Orientierungskurs zusammensetzen, wurde in der Pilotregion Weimarer Land ein erweitertes Modell ausprobiert, das nun flächendeckend bis März 2009 an 9 Volkshochschulstandorten in Thüringen weiterentwickelt wird.

Die Innovation

Ein "normaler" Integrationskurs endet nach 645 Unterrichtseinheiten (ca. 7 Monaten) für die Teilnehmenden.

Die Motivation zum Sprachen lernen sinkt jedoch in der Regel schon nach 3 Monaten merklich.

Viele Teilnehmenden fragen sich: "Warum soll ich eigentlich Deutsch lernen und was kann ich mit meinen Kenntnissen anfangen?".

Genau hier setzt das Projekt an

Der Integrationskurs wird nach ca. 3 Monaten unterbrochen. Die Teilnehmenden können sich in der Regel dann schon grundständig in der deutschen Sprache verständigen. Es folgt ein Soziales Sprachpraktikum in einem Unternehmen der Region. Dieses Praktikum erweitert wesentlich die berufsorientierten Sprachkompetenzen und steigert die Sprachlernmotivation. Den Teilnehmenden wird bewusst, welche Kompetenzen sie für den Beruf brauchen und auch, ob die gewünschte Arbeit auch die passende ist. Während des Praktikums werden die Teilnehmenden umfassend begleitet. Die Unternehmen profitieren von den Erfahrungen und Qualifikationen sowie der Mehrsprachigkeit der Praktikanten.

Im Anschluss an das Praktikum wird der Integrationssprachkurs fortgesetzt und abgeschlossen. Das Modellprojekt hat gezeigt, dass die Motivation zum Weiterlernen steigt und das Sprachen lernen individueller und praxisorientierter verläuft.

Nach dem Integrationskurs findet eine weitere Phase der beruflichen Orientierung und Qualifizierung statt: die so genannte Berufliche Potenzialanalyse, bei der die Stärken der Teilnehmenden, ihre beruflichen Perspektiven sowie vorhandene und fehlende Qualifikationen genau in den Blick genommen werden.

Die Projektmodule

  • Integrationskurs (Teil 1)
  • Soziales Sprachpraktikum
  • Integrationskurs (Teil 2) 
  • Berufliche Potenzialanalyse
  • Abschlusspräsentation

Zur Abschlusspräsentation erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen in der Öffentlichkeit vorzustellen.

Die Praktikumsbetriebe werden eingeladen, um ihrerseits zu berichten. So wird die Verbindung zwischen Unternehmen und den Mitarbeitenden gestärkt.

Die Projektstandorte

  • KVHS Eichsfeld
  • VHS Kyffhäuserkreis
  • KVHS Nordhausen
  • VHS des Landkreises Schmalkalden-Meiningen
  • VHS des Landkreises Sonneberg
  • KVHS Weimarer Land / VHS Weimar
  • VHS Erfurt
  • VHS Wartburgkreis
  • KVHS "Joseph Meyer" Hildburghausen
Herr Andreas Dölle
Volkshochschule Erfurt
workTel. +49 361 655-2956+49 361 655-2956
work
Schottenstraße 7
99084 Erfurt

Projektkoordination

Herr Vokkmer
Thüringer Volkshochschulverband e. V.
workTel. +49 3641 4349404+49 3641 4349404
work
Konrad-Zuse-Straße 3
07745 Jena