Gefängnis wird Gedenkstätte

03.04.2006 00:00

Aus dem ehemaligen Gefängnis in der Andreasstraße 37 wird eine Gedenkstätte. Dafür hat sich der Erfurter Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen. Der mehrheitlich gefasste Beschluss hat zum Ziel, einen Ort der Würdigung, der Erinnerung und der politischen Bildung zu errichten.

Die Gedenkstätte soll an die Haftumstände und die Biografien der politischen Gefangenen von 1933 bis 1945 und von 1945 bis 1989 sowie an die friedliche Revolution des Jahres 1989 erinnern. Zur Wahrnehmung dieser Aufgabe soll eine Dauerausstellung eingerichtet und Bildungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene geleistet werden.
Die Gedenkstätte wird in Trägerschaft der Stadt Erfurt als selbständiger Teil des Stadtmuseums geführt. Die Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR soll fachliche Unterstützung geben, ein Beirat soll die Mitsprache von Zeitzeugen sichern. Alle mit der Gedenkstätte befassten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter haben sich laut Stadtratsbeschluss der Überprüfung auf Mitarbeit für NS-Stellen und für das MfS/AfNS durch die Behörde der Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen zu unterziehen.