"Erfurt blüht – Ich bin dabei!" – davon konnte sich die Jury des bundesweiten Wettbewerbes Entente Florale gestern überzeugen
Gute acht Stunden nahm sich die achtköpfige Jury Zeit, um wesentliche Projekte im Rahmen der Teilnahme Erfurts an der Entente Florale kennenzulernen. Nach einer Vorstellungsrunde im Rathaus und der Präsentation des Wettbewerbsvideos startete der Rundgang mit insgesamt 23 Bewertungsstationen.
Die "Schwimmenden Gärten" der Gera unterhalb der Schlösserbrücke waren die erste Station, gefolgt von den Grünanlagen im Predigerhof und im Wigbertihof.
Für die temporäre Bepflanzung am Hirschgarten und den Besuch der Ausstellung im Europäischen Informationszentrum nahm sich die Jury besonders viel Zeit. Vor allem das Beet mit den rund 170 Erfurter Züchtungen fand großes Interesse, aber auch die "Power Plants" zur Energiegewinnung.
Große Gefühle – unter dieser Überschrift könnte das Zusammentreffen der Jury mit den Erfurter Blumenkindern an der Gleisschleife Fischersand stehen. In der Blumenstadtbahn warteten alle Blumenkinder Erfurter Kindertagesstätten auf ihren großen Auftritt. Der Jury überreichten sie kleine Präsente und die Erfurter Liedermacher Ingsteph & Ko spielten ihren eigens komponierten Blumenstadtsong vor begeistertem Publikum.
Nach der Besichtigung des Stadtwappens ging es mit dem Bus weiter in die Magdeburger Allee, zu den Stadtwerken und in das Bürgercafé des CVJM neben der Lutherkirche. Hier gab es neben Informationen zum Programm "Soziale Stadt" Erläuterungen zu den Aktivitäten der Interessengemeinschaft Magdeburger Alle und des Bürgerbeirates.
Auch die Schüler der Integrierten Gesamtschule ließen sich nicht lumpen und stellten ihre Projekte im Rahmen der Entente Florale vor, beispielsweise die durch die Firma Henkel finanziell unterstützte Bachbegrünung. Anschließend verschaffte sich die Jury noch einen Überblick über den neuen Park am Ilversgehofener Platz.
Die grüne Straßenbahntrasse, die Bepflanzung der Brachen und Baumscheiben in der Mittelhäuser Straße standen als nächstes auf dem Programm. Gefolgt von der Besichtigung eines Hausgemeinschaftsgartens im Schobersmühlenweg.
Von der Jury sehr gelobt wurde das große Engagement der Landeshauptstadt bezüglich der Reinhaltung der Luft und der aktiven Reduzierung der Feinstaubbelastung. Das Vorzeigeprojekt der neu gestalteten Bergstraße stand beispielhaft für viele andere Projekte.
In der Kleingartenanlage "Am Pfortenweg I" bekamen die acht Jurymitglieder einen Einblick in das Erfurter Kleingartenwesen und die Aktivitäten des Stadtverbandes der Kleingärtner in Erfurt.
Auf großes Interesse stieß auch die Begrünung und Bepflanzung der Gleistrassen. 80 Kilometer Straßenbahngleise durchziehen die Stadt, zehn Prozent von ihnen begrünt. In der Höhe Südeingang des Hauptfriedhofes konnte die Jury eine Versuchsbegrünung mit Sukkulenten bewundern. Im Anschluss wurde der Hauptfriedhof besichtigt und die Erfurter Friedhofskultur erläutert.
Der Egapark bildete den Abschluss der Bewertungstour. Mit dem Ega-Express ging es vom neu gestalteten Festplatz, vorbei an dem 6 000 Kilometer umfassenden Beet bis hin zum Skulpturengarten und in das "Grüne Klassenzimmer", in dem die Jury eine Abschlussabschätzung abgab.
So anstrengend der Tag war und so vollgepackt das Programm, die Jury äußerte sich des Lobes voll über Erfurt. "Die Vorstellung der Stadt hat die Philosophie und Zielstellung der ‚Entente Florale’ voll getroffen", lobt der Jury-Vorsitzende Klaus Hoffmann die Stadt. Die Liebe zur Stadt und der Gedanke der Kooperation zwischen der Stadtverwaltung und den Einwohnern hätte man den ganzen Tag gespürt. Jetzt hoffen alle Beteiligten auf einen Medaillenplatz und blicken zuversichtlich gen 26. August. Dann werden im ZDF-Fernsehgarten die Gewinner bekannt gegeben.