Eine Schatzkammer wird geöffnet …
Die ausgestellten Objekte reichen von Darstellungen vom alten Sumer, dem Reisebesteck der Österreichischen Kaiserin Sissi bis hin zur einer echten Menschenfressergabel. Gezeigt werden eine Keilschrifttafel mit dem Gilgamesch-Epos, als ältestes Literaturdenkmal mit der Beschreibung der ersten Gastwirtin, Kneipen-Bordellmarken, eine Pilgermuschel aus dem 15. Jahrhundert, die als Schöpf- und Trinkgefäß benutzt wurde, Kerbhölzer, goldene Sektbecher und Giftdolche. Die außergewöhnliche Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von 3 Museen aus 3 Bundesländern. Die Leihgaben kommen u.a. aus dem beteiligten August Kestner Museum Hannover und dem Deutschen Klingenmuseum in Solingen, aber auch aus dem Nationalmuseum Prag, dem Kloster St. Paul im Lavantthal und dem Grassi-Museum Leipzig.
Den Besucher erwartet eine verführerische szenische und kulinarische Reise durch die Geschichte des Gastgewerbes. Die Ausstellung läuft bis zum 5. Oktober 2008 in Erfurt, vom 1. November 2008 bis zum 13. April 2009 im Deutschen Klingenmuseum Solingen und vom 13. Mai 2009 bis zum 30. August 2009 im Museum August Kästner Hannover.
Geöffnet ist das Stadtmuseum Erfurt, Johannesstr.169, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Verkehrsanbindung: Stadtbahn Linien 1 und 5, Haltestelle Futterstraße/Stadtmuseum; mit dem Pkw: Fahrt Richtung Stadtzentrum, Parkplatz Juri-Gagarin-Ring, 5 Min. Fußweg.
Zur Pressekonferenz am 15. Mai stellte Hardy Eidam, der Direktor des Museums, den Begleitkatalog zur Ausstellung vor. Links der Bürgermeister der Stadt Weißensee, Peter Albach, der zur Ausstellung die "Statuta Thaberna", eine Handschrift um 1430, mitbrachte, die spätmittelalterliche Wirtshausregeln und das älteste Reinheitsgebot beinhaltet.
Ulla Heise (3.v.l.), Kulturhistorikerin und Kaffee-Expertin, stellte das Konzept der Ausstellung vor ; Ulrich Spannaus (4.v.l.) zeichnet für die Ausstellungsgestaltung verantwortlich.
Das Silber-Reisebesteck der Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissi) datiert aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die als schönste Frau Europas Gefeierte und nach ewiger Schönheit strebende Exzentrikerin war im höheren Alter ständig auf Reisen und lebte wochenlang in noblen Hotels.
Leihgabe: St. Paul im Lavantthal, Benediktinerstift St. Paul
Aus der Wartburg-Stiftung Eisenach wurde für die Ausstellung das sogenannte "Pistolenbesteck" ausgeliehen, Messer und Gabel aus Eisen und Messing aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Die Griffe sind als Pistolenlauf mit Steinschlossmechanismus gefertigt, die Griffplatten sind abschraubbar.