Erfurt in der Zeit der Weimarer Republik
Bereits seit der Eröffnung Mitte Mai haben zahlreiche Besucher den Weg ins Erfurter Stadtmuseum genommen, um die aktuelle historische Sonderausstellung "Außen Quadrat - Innen Biedermeier: Erfurt, Die Großstadt 1919 bis 1933" anzusehen. Unter ihnen Gäste aus Nieder-Österreich, Moskau, Belgien, aus dem Saarland und Cuxhaven. Sie alle haben ihre Eindrücke im Gästebuch des Museums niedergeschrieben.
Dargestellt wird im Stadtmuseum Erfurt die Weimarer Republik als eine Zeit der Widersprüche. Assoziationen von moderner Kunst, Städtebauprojekten und Kinoklassikern wechseln mit Bildern von politischer Gewalt, von Straßenkämpfen und Saalschlachten. Durch die krisengeschüttelte industrielle Massengesellschaft gingen tiefe Risse, die mehrfach in blutigen Bürgerkrieg mündeten. Politischer Extremismus gewann die Oberhand, die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise erschütterte die Republik in ihren Grundfesten. Die 1918 auf den Trümmern des Kaiserreiches begründende erste deutsche Demokratie ging so schon 1933 in der NS-Diktatur Hitlers unter. Dies charakterisiert auch die Entwicklung in der damals 130.000 Einwohner zählenden Großstadt Erfurt.
Geöffnet ist die Ausstellung im Stadtmuseum dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.