Ein gefährliches Spiel - Filmpremiere im Haus der sozialen Dienste

17.09.2009 11:27

Der Film "Abenteuerspielplatz Abrisshaus" ist fertig gestellt und wird am 30. September 2009, 16:00 Uhr im Haus der sozialen Dienste erstmals aufgeführt. Er soll zukünftig die Aufklärungsarbeit an Thüringer Schulen in den Klassenstufen 5 bis 10 unterstützen. 

Im August 2008 stürzte der 14-jährige Michel M. in einer Industriebaracke in Erfurt in den Tod. Sein Andenken zu bewahren und dies in der Hoffnung, dass sich solch ein tragisches Ereignis nicht wiederholt, ist Anliegen eines Präventionsprojektes des Kriminalpräventiven Rates der Landeshauptstadt Erfurt.
Industriebrachen und leerstehende Häuser üben eine große Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche aus. Sei es aus Neugierde oder Abenteuerlust – regelmäßig sind Kinder und Jugendliche in solchen Objekten unterwegs. Dabei werden Gefahren und Risiken ignoriert oder zumindest unterschätzt.
Nach einer Konzeption von Jugendstaatsanwalt Uwe Strewe (Staatsanwaltschaft Erfurt), der immer wiederkehrende leichtsinnige Fehlverhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen bei seiner Arbeit reflektieren musste, entstand die Idee, einen Film für den Einsatz in Schulen und Vereinen zu drehen. Der gemeinnützige Verein Euratibor stellte sich dieser Herausforderung. 
Mitarbeiter des Projektteams "Zivilcourage ist überlegtes Handeln", welche durch das Amt für Soziales und Gesundheit der Stadtverwaltung Erfurt und die ARGE SGB II Erfurt gefördert werden, erarbeiteten ein Drehbuch und sichteten Schüler der Otto-Lilienthal-Schule in Erfurt.
So wurde der gesamte Film vom Storybord bis hin zum Schnitt von Amateuren geschaffen, denn am Projekt wirkten zum Teil schwerbehinderte bzw. sozial benachteiligte Menschen mit, die dies zuvor noch nie gemacht hatten. Die Dreharbeiten starteten im März dieses Jahres, nun sind Film- und Musikschnitt fertig.  
Der Film wird in seiner Verbreitung durch das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien Bad Berka gefördert. Thüringer Schulen, gemeinnützige Vereine und Jugendhilfeeinrichtungen sollen den Film mit Begleitinformation kostenfrei erhalten.