In Erfurt leben, nicht kleben – mit Gummitieren, Gummischuhen und Engeln für eine saubere Stadt

02.10.2009 10:00

Mit dem Slogan "In Erfurt leben, nicht kleben" startet heute auf dem Bahnhofs­vorplatz die Sauberkeitskampagne der Stadtverwaltung Erfurt und der SWE Stadtwirtschaft GmbH.


"Start der Sauberkeitskampagne auf dem Willy-Brandt-Platz: Baubeigeordneter Ingo Mlejnek, Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Stadtwirtschaftsgeschäftsführer Andreas Jahn machen auf Verschmutzungen durch Kaugummis aufmerksam." 

Über die Hälfte der Deutschen kauen mindestens einmal in der Woche Kaugummi. Aber wohin damit, wenn er nicht mehr schmeckt? Dann landet er oft unachtsam auf dem Boden und verwandelt sich dort in einen hässlichen Fleck. In Erfurt findet man bis zu 100 Kaugummis pro Quadratmeter . Das sieht nicht nur furchtbar aus, sondern kostet auch Geld – den Spucker (bis zu 35 Euro) und der Stadt.  

Der Preis für einen Streifen Kaugummi liegt zwischen 5 und 8 Cent, ihn vom Boden verschwinden zu lassen kostet mindestens das 20-fache. Die Reinigung kosten mit Spezialmaschinen durchschnittlich 10 Euro pro Quadratmeter – um ein Gummi von der Straße zu holen, das ohnehin ersetzt wird durch ein neues.

Deshalb wird nun mit einer Kampagne versucht auf das Kaugummiproblem aufmerksam zu machen und eine Verhaltensänderung bei möglichst vielen "Spuckern" zu erwirken. Neben Plakaten , die Gummitiere und Gummistiefel zeigen sowie Radiospots werden auch Sauberkeitsengel durch die Innenstadt laufen und in engelsgleicher Art kaugummikauende Mitbürger ansprechen und auf eine saubere Entsorgungsmöglichkeit hinweisen. Zusätzlich hat die Stadtwirtschaft einen Youtube-Video-Wettbewerb ins Leben gerufen.

Das solche Kampagnen nicht umsonst sind und etwas bewirken, machen die Briten vor. Dort werden in den Städten regelmäßig Antikaugummikampagnen durchgeführt, die eine Reduzierung der Verschmutzungen bis zu 70 Prozent erreichen.