Klimaschutzkonzept in der Praxis: moderne Anlage zur Perkolatvergärung entsteht im Erfurter Osten

26.05.2010 17:45

Die Stadtwerke Erfurt nutzen zukünftig Reststoffe aus der RABA zur weiteren Energiegewinnung.

Vier Männer beim Spatenstich auf einer Rasenfläche
Foto: Kein symbolischer Spatenstich: Im Schatten der Restabfallbehandlungsanlage eröffnen Prof. Großmann (GICON), Oberbürgermeister Bausewein, SWE-Konzerngeschäftsführer Zaiß und TUT-Geschäftsführer Schmidt die Baustelle, auf der ab Montag die Baufahrzeuge rollen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Was bisher entsorgt werden musste, wird zukünftig weitere 1 000 Erfurter Haushalte mit Strom versorgen. Dafür wird die neue Perkolatvergärungsanlage sorgen, die bis November dieses Jahres auf dem Gelände der Stadtwerke Erfurt (SWE)-Gruppe in unmittelbarer Nachbarschaft zur Restabfallbehandlungsanlage (RABA) entsteht. Betrieben wird die Anlage von der 100-prozentigen SWE-Tochter TUT Thüringer Umwelttechnik GmbH.

Das neue, patentgeschützte Verfahren entstand in enger Zusammenarbeit mit der GICON GmbH, einem Ingenieurdienstleister und langjährigem Partner der SWE-Gruppe. Das sogenannte Perkolat - eine vergärbare Flüssigkeit - ist ein Abfallprodukt, das bei der Behandlung von Siedlungsabfällen in der Restabfallbehandlungsanlage anfällt. Dieses Abfallprodukt wird mit dem patentierten Verfahren zu Biogas umgewandelt.

Insgesamt werden 1,25 Mio. Euro in die neue Anlage investiert, die bereits ab November 2010 ihr Biogas teilweise in das Netz der Verbundnetz Gas AG einspeisen wird. Der Großteil wird zur Erzeugung von Strom und Wärme verwendet. Damit wird ein weiterer Schritt zur Verwirklichung der ehrgeizigen Klimaschutzpläne gemacht - immerhin sieht das Klimaschutzkonzept der Landeshauptstadt bis zum Jahr 2020 eine Verringerung der CO2-Emissionen um 20 Prozent vor.