Start ins neue Ausbildungsjahr
Der Festsaal des Erfurter Rathauses war heute für 36 junge Damen und Herren würdevoller Ort, um den Schritt in ihren neuen Lebensabschnitt zu gehen. Als Auszubildende, Studierende und Beamtenanwärter wurden sie von Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Personalamtsleiter Peter Kinsinger und Ausbildungsleiter Hans-Günter Collette als neue Mitarbeiter der Stadtverwaltung Erfurt begrüßt.
Bis zur Unterzeichnung der Ausbildungsverträge war es für die neuen Auszubildenden ein langer Weg. Sie mussten ein mehrstufiges Auswahlverfahren absolvieren, das je nach Ausbildungsberuf aus einem schriftlichen Test, einem Assessment Center und einem Vorstellungsgespräch bestand. Letztendlich haben sich die neuen Auszubildenden gegen mehr als 1.000 Mitbewerber durchsetzen können.
Nun erhalten sie in den ersten Tagen durch ein abwechslungsreiches Programm von Veranstaltungen die Gelegenheit, die Gebietskörperschaft Landeshauptstadt Erfurt als Ausbildungsbetrieb kennenzulernen und bekommen einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben einer kreisfreien Stadt. Dazu gehören in diesem Jahr beispielsweise die Stadt- und Ämterrallye, der Besuch des Thüringer Zooparks Erfurt, eine Führung durch das Theater Erfurt sowie eine Besichtigung des Gefahrenschutzzentrums. Später werden sie durch Beleg- und Projektarbeiten auf die künftigen Anforderungen der Arbeitswelt vorbereitet und erleben so einen gleitenden Übergang von der Schule zum Beruf.
"Wir sind bestrebt, auch in den nächsten Jahren einen großen Teil unseres Personalbedarfes aus dem eigenen Nachwuchs abzudecken", erläutert Oberbürgermeister Bausewein die Personalpolitik. Im Bewusstsein um die wirtschaftliche Verantwortung als einer der größten Arbeitgeber der Region und durch den politischen Willen des Stadtrates investiert die Stadt trotz der angespannten Haushaltslage auch in diesem Jahr in die Ausbildung des Nachwuchses. "Hinzu kommt, dass die derzeitige Altersstruktur ein Durchschnittsalter der Beschäftigten von 47 Jahren aufzeigt. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen verlieren wir bis 2020 so viele Mitarbeiter, dass die Aufgabenerfüllung in einer gleichbleibenden Qualität nicht mehr gewährleistet wäre", fügt Andreas Bausewein hinzu und weiß zudem um die Fachkräfteproblematik.
Denn obgleich die Nachfrage nach einer Ausbildung im öffentlichen Dienst in den vergangenen Jahren sehr gut gewesen sei, müsse bei rückläufigen Schülerzahlen davon ausgegangen werden, dass der Wettbewerb der Unternehmen und Verwaltungen um gute Nachwuchskräfte in den nächsten Jahren zunehmen wird. "Also müssen wir potentielle Bewerberinnen und Bewerber von der Attraktivität der Ausbildung und den guten Entwicklungsperspektiven bei der Stadtverwaltung überzeugen."
Die Stadtverwaltung Erfurt hat seit 1991 insgesamt über 900 jungen Frauen und Männern eine Ausbildung ermöglicht.