Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt erhält eine Schenkung der Erfurter Kunsthandwerkerin Fridel Uta Schmidt
Exklusiv für die Mitglieder des Fördervereins Museum für Thüringer Volkskunde e. V. stellt Fridel Uta Schmidt am 24. Mai die geplante Schenkung vor. Inspirationsquellen und Begleitumstände von fast 30 Jahren ihres Schaffens - von 1980 bis 2007 - werden anschaulich: Begeistert von historischen Fayencen und ihrem Faible für florale Dekore folgend, präsentierte sich Fridel Uta Schmidt im Jahr 1980 mit Gefäßen und innovativer Zierkeramik erfolgreich der staatlichen Prüfungskommission zur Aufnahme in die Genossenschaft der Thüringer Kunsthandwerker. Die dort präsentierten Arbeiten gehören zu denen, die nun dem Museumsfundus zuwachsen. Damals war Fridel Uta Schmidt die einzige, die sich an der Fayencetechnologie versuchte und handbemalte Keramik zeigte.
Abb.: Fridel Uta Schmidt und Stadtrat Herbert Rudovsky, der Vorsitzende des Fördervereins Museum für Thüringer Volkskunde e.V., bei der Präsentation der Gefäße und Zierkeramik.
Aus der Notwendigkeit heraus, wirtschaftlich zu arbeiten, sowie dem in der DDR allgegenwärtigen Mangel fertigte Fridel Uta Schmidt später auch Gefäße mit doppelt gelegter Glasur - eine Technik, die einiges an Erfahrung und Konzentration verlangt. Sie meistert erfolgreich den Übergang zur freien Marktwirtschaft, was in der Branche durchaus nicht selbstverständlich war. Neben gut gemachter Verkaufsware entstanden insbesondere als Auftragsarbeiten oder im Experiment immer auch besondere Stücke.
Die Objekte der Schenkung markieren wichtige Zäsuren in Fridel Uta Schmidts Biografie und ihrem persönlichen künstlerischen Werdegang. Darüber hinaus öffnen sie den Blick auf ein noch kaum bearbeitetes kulturgeschichtliches Forschungsfeld: die Entstehung und das Wirken der Kunsthandwerkerbewegung in der früheren DDR, besonders im damaligen Bezirk Erfurt.