Netzwerk Jüdisches Leben: Unterstützung der Ministerpräsidentin für die Bewerbung um Weltkulturerbe-Titel

08.02.2011 19:10

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht hat das reiche jüdische Kulturerbe in Erfurt gewürdigt. Die Thüringer Landeshauptstadt verfüge über einen großen und sehr seltenen Schatz, dessen Dimensionen erst in den vergangenen Jahren nach spektakulären Funden deutlich geworden seien, erklärte sie heute aus Anlass des Kolloquiums "Fragen zum kulturellen Erbe und der Vernetzung der Städte Mainz, Worms, Speyer und Erfurt". Die vier Orte verbindet nicht nur ihre herausgehobene Stellung im Mittelalter, sondern auch die weit in die Geschichte zurückreichende jüdische Tradition.

Lieberknecht begrüßte, dass die Verbindungen zwischen den großen jüdischen Gemeinden des Mittelalters nun auch mehr und mehr in den Blickpunkt der Wissenschaft rücke. "Ich freue mich, dass sich dafür die Städte mit den wichtigsten Zentren jüdischen Lebens zusammen gefunden haben", sagte die Ministerpräsidentin. Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen Mainz, Speyer, Worms und Erfurt abgeschlossen.

Beim gestrigen Premierenbesuch in der Alten Synagoge zeigte sich Christine Lieberknecht (2. v.r.) beeindruckt von den Zeugnissen mittelalterlichen jüdischen Lebens in der Landeshauptstadt. Sie sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (rechts), Bürgermeisterin Tamara Thierbach und dem Baubeigeordneten Ingo Mlejnek die Unterstützung des Freistaats bei der Bewerbung um den Weltkulturerbetitel zu.

Bis zum Jahr 2012 werden durch die Kultusministerkonferenz der Länder Vorschläge für die deutschen Bewerber um den Kulturerbe-Titel erarbeitet. Ziel der Erfurter Bemühungen ist, auf dieser sog. Tentativliste der deutschen Unesco-Kommission einen der vorderen Plätze zu belegen.