Kultureller Brückenschlag mit der Straßenzeitung „Brücke“ - Veröffentlichung am Freitagabend

04.08.2011 15:00

Ein ungewohntes Bild bietet sich ab Freitag in einigen Erfurter Fußgängerunter­führungen: eine Plakatausgabe der Straßenzeitung "Brücke" wird dort für einige Wochen die Wände zieren.

Die "Brücke" ist die erste Erfurter Straßenzeitung und das Medium, um das sich ein studentisches Projekt der Bauhaus Universität Weimar dreht. Enno Pötschke und Frieder Oelze, Studenten der Visuellen Kommunikation, haben sich im Sommer­semester 2011 der Aufgabe gestellt, eine Ausgabe der Brücke als Wandzeitung zu entwerfen und diese an ungewöhnlichen Orten zu präsentieren.

Die "Brücke" und ihre Verkäufer prägen das Erfurter Straßenbild. Die Verkäufer sind häufig stadtbekannt – zumindest vom Sehen. Dabei haben sie vieles zu erzählen und wer mit ihnen ins Gespräch kommt, erfährt teils sehr persönliche Geschichten aus dem Stadtleben und hört Berichte sowohl von gescheiterten Existenzen als auch vom geglückten Weg aus der Armut.

Mit der am Freitag beginnenden Plakataktion der besonderen Art verfolgen die beiden Studenten mehrere Ziele: zum einen möchten sie der "Brücke" durch die künstlerische Umgestaltung von einer Zeitung in eine Wandzeitung zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und den öffentlichen Diskurs anregen. Zum anderen wollen sie im Rahmen des Projektes den Umgang der Passanten mit den Wandzeitungen dokumentieren.

Darüber hinaus sollen von diesem Projekt Impulse in Richtung der Impulsregion Jena-Weimar-Erfurt ausgehen. Bisher sind die Verknüpfungen zwischen den jungen Kulturschaffenden in den drei Städten eher mäßig ausgeprägt. Mit dem Projekt »Exhibition Exchange«, dessen Eröffnungsprojekt die Wandzeitung Brücke ist, soll sich das ändern. Darum werden sich in der am Freitag vorgestellten Ausgabe der "Brücke" drei Künstler, je einer aus jeder Stadt, thematisch und künstlerisch mit den Themenschwerpunkten der Brücke auseinandersetzten.

Morgen wird das von der Kulturdirektion Erfurt geförderte Projekt um 19:30 Uhr im Café Hilgenfeld am Domplatz vorgestellt. Zur Eröffnung spricht Prof. Markus Weisbeck, Musik gibt es von Tørek (Das Hohe C).