Musikinstrumente von Weltrang: Ausstellung zur Firma Kruspe im Foyer des Theaters Erfurt

25.04.2012 11:35

Über 150 Jahre lang wurden in Erfurt hochwertige Blasinstrumente hergestellt, die weltweite Verbreitung und Wertschätzung erfuhren. Der Name "Kruspe" ist heute noch in Fachkreisen hoch angesehen und wird mit mehreren bahnbrechenden Innovationen im Instrumentenbau verbunden, u. a. der Erfindung des "Doppelhorns". Am Sonntag eröffnete im Theater Erfurt die Ausstellung "Musikinstrumente von Weltrang: Die Firma Kruspe in Erfurt".

Musikinstrumente von Weltrang: Ausstellung zur Firma Kruspe

Foto: Musik baut Brücken: Zur Eröffnung am 22. April musizierten das Hornquartett und das Posaunenquartett des Philharmonischen Orchesters Erfurt Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die Ausstellung zur Firma Kruspe ist ein Projekt im Rahmen des kulturellen Jahresthemas 2012 "Musik baut Brücken". Musik baut offensichtlich nicht nur Brücken zwischen Menschen die Musik hören und solchen, die Musik machen, zwischen Jung und Alt, zwischen Kulturen und zwischen verschiedenen Kunstformen. Selbst innerhalb der Stadt ließ das Jahresthema neue Verbindungen entstehen, denn es hat ein Projekt hervorgebracht, bei dem sich erstmals das Theater Erfurt und das Stadtmuseum Erfurt gemeinsam als Akteure für ein nahezu verschwundenes und weitgehend unbekanntes Stück Stadtgeschichte engagieren: Die Musikinstrumentenfabrikation der Firma Kruspe aus Erfurt.  

Der Firmengründer diese Familienunternehmens, Carl Kruspe, ließ sich 1836 aus Mühlhausen kommend in Erfurt nieder und in den Folgejahrzehnten entstanden zahlreiche Holz- und Metallblasinstrumente in verschiedenen Werkstätten im Erfurter Stadtgebiet. Im 19. Jahrhundert bildeten sich zwei selbstständige Unternehmen heraus: die Firma "Ed. Kruspe", die die ganze Palette der Blechblasinstrumente herstellte, und die Firma "Carl Kruspe", die sich auf Holzblasinstrumente spezialisierte. Während die Firma Carl Kruspe 1920 veräußert wurde, existiert die Firma "Ed. Kruspe" bis heute, wenn auch seit 1990 in Wutha-Farnrode.

Vor allem Kruspe-Hörner und -Posaunen waren und sind in Europa, aber auch in den USA und in Japan als Spitzenprodukte bekannt. Sie wurden und werden von namhaften Solisten sowie den Bläsern prominenter Orchester benutzt. Zahlreiche Instrumente sind noch in Gebrauch oder in Sammlungen vorhanden. Neben einer Darstellung der Firmengeschichte anhand von Dokumenten und Bildern steht die museale Präsentation der unterschiedlichen Instrumentenmodelle aus den verschiedenen Epochen im Zentrum der Ausstellung. Sie kommen als Leihgaben u. a. aus Beständen namhafter Museen und von privaten Sammlern. Die Gesellschaft der Theater- und Musikfreunde Erfurt installierte eine Hörstation.  

Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Theaters Erfurt und des Stadtmuseums Erfurt, unterstützt von der Gesellschaft der Theater- und Musikfreunde Erfurt. Bis zum 29.06.2012 kann die Ausstellung, zu der ein reich illustrierter Katalog erschien, vor und während der Vorstellungen im Theater Erfurt besichtigt werden.