Eucoprimo-Tagungsteilnehmer besichtigten vormünzliche Zahlungsmittel im Benary-Speicher der Landeshauptstadt
Die Eucoprimo, die Europäische Vereinigung zum Erforschen, Sammeln und Bewahren von ursprünglichen und außergewöhnlichen Geldformen, vereint Mitglieder aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Lichtenstein, Niederlande, Norwegen, Österreich, Schottland, Schweden, Schweiz aus Südafrika und den USA
In der Erfurter Südsee-Sammlung des deutschen Kolonialbeamten Wilhelm Knappe aus dem 19. Jh., heute im Bestand des Museums für Thüringer Volkskunde, fanden die Tagungsteilnehmer zahlreiche Beispiele früher Geldformen. Schildpattschälchen, feine Matten und Ketten aus Delfin- oder Hundezähnen zeugen nicht nur vom hohen handwerklichen Können und der künstlerischen Ausdruckskraft ihrer Fertiger, sondern sie dienten auch ähnlichen Zwecken wie unser heutiges Geld.
Diese Stücke werden nun erstmals unter dem neuen Aspekt ausgestellt und durch vormünzliche Objekte aus anderen Kulturen ergänzt. Ihnen wurde von der Gemeinschaft ein bestimmter Wert zuerkannt, der von ihrem Gebrauchswert unabhängig war. Sie konnten als Wertmesser, als Tauschmittel zur Bezahlung von Gütern und als Kompensation bei Rechtsbrüchen verwendet werden oder zur Präsentation von Reichtum dienen. "Vor diesem Hintergrund ermöglicht die neue Zusammenschau einen Einblick in den Wertekanon und die Alltagskultur ethnischer Gemeinschaften", so Karin Kosicki, Chefrestauratorin der Zentralen Restaurierungswerkstätten der Landeshauptstadt.
Die Ausstellung wird bis zum 29.03.2013 im Benary-Speicher in der Brühler Straße 37 zu sehen sein. Geöffnet ist sie nur auf Voranmeldung. Sonderführungen und Veranstaltungen werden während der gesamten Ausstellungszeit angeboten.