SWE Energie GmbH nimmt Erweiterungsbau des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks in Betrieb

29.01.2014 18:30

Die neue Gasturbine des Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerkes (GuD) der Stadtwerke Erfurt Energie GmbH ist am Netz. Gestern wurde der GuD-Erweiterungsbau feierlich in Betrieb genommen. Durch die Erweiterung können mehr als 65 Prozent des Strom- und 100 Prozent des Fernwärmebedarfes in Erfurt durch Eigenerzeugung abgedeckt werden.

Per Knopfdruck wurde die die neue Gasturbine im Beisein von vielen Gästen und Medienvertretern in Betrieb genommen.
Foto: Geschäftsführer Norbert Schneider und Klaus Klott, Abteilungsleiter der SWE Energie GmbH, nahmen gemeinsam mit Oberbürgermeister Andreas Bausewein sowie zahlreichen Gästen und Medienvertretern die neue Gasturbine in Betrieb. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die SWE Energie GmbH, ein Tochterunternehmen der städtischen Stadtwerke Erfurt Gruppe, investierte 40 Millionen Euro in das ambitionierte Projekt, das auf Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) basiert. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine besonders umweltfreundliche und effiziente Energieerzeugung aus. Durch die gleichzeitige Produktion von Strom und Wärme erreichen KWK-Anlagen einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Aufgrund des verringerten Brennstoffeinsatzes im Vergleich mit herkömmlichen Anlagen, die nur Strom und Wärme getrennt produzieren, können die CO2-Emissionen um 30 Prozent verringert werden.

„Durch die Modernisierung unserer Anlage, verbunden mit der Errichtung eines Fernwärmespeichers, können wir nicht nur 600 GWh Strom, das sind 150 GWh mehr als bisher, erzeugen. Jetzt können wir die Stromerzeugung auch vom Wärmebedarf der Fernwärmekunden entkoppeln. Damit wird die Erzeugung von Strom noch flexibler möglich – ohne die erforderliche Wärmeabnahme im Netz“, betonte Norbert Schneider, Geschäftsführer der SWE Energie GmbH, zur Eröffnung. Damit sei Erfurt auch für die Energiewende gut gerüstet. Die Gasturbinen können innerhalb von 30 Minuten hoch- oder runtergefahren werden und erweisen sich somit als ideale Brückentechnologie für die Energiewende.

Das Kraftwerksgebäude, die Anlagen zur Wärmeerzeugung sowie Wärmeverteilung wurden von der Kraftanlagen München GmbH gebaut. In einem 40 mal 40 Meter großen Neubau wurden alle notwendigen Anlagen wie die neue Abhitzekesselanlage und die dritte Gasturbine eingeordnet. Aus Finspong in Schweden kam, zuerst per Schiff und ab Lübeck dann auf der Straße, die Siemens-Gasturbine nach Erfurt. Der von der Gasturbine angetriebene Generator wurde im Siemens-Generatorenwerk Erfurt hergestellt. Die anfallende Überschusswärme wird im neuen Wärmespeicher in der Iderhoffstraße gespeichert.