Deutscher Städtebaupreis 2014 für Erfurt

07.11.2014 14:45

Es ist mittlerweile Tradition geworden, dass die Ausstellung zum Deutschen Städtebaupreis in Erfurt Station macht. In diesem Jahr wurde auch ein Preis an die Landeshauptstadt vergeben.

Nächtlicher Blick auf das Rathaus in Erfurt mit beleuchteter Fassade, davor eine barrierefrei gestaltete Straßenbahnhaltestelle.
Foto: Rundum gelungen ist die Neugestaltung des Fischmarktes – Zeugnis erstklassiger Stadtplanung und konstruktiver Zusammenarbeit. Foto: © Ingenieurbüro ITS, Gotha

Mit dem vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufenen Preis zeichnen die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und die Wüstenrot Stiftung Vorhaben aus, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur sowie zur räumlichen Entwicklung im städtischen und ländlichen Kontext qualitativ hervorheben.

Der Preis wird in zwei Sparten vergeben. Neben dem „klassischen“ Städtebaupreis wird ein Sonderpreis ausgelobt, der in diesem Jahr unter dem Titel "Neue Wege in der Stadt" zukunftsweisende Ansätze bei der Verknüpfung von Verkehrsarten mit neuen Raumqualitäten und Mobilitätssystemen zum Thema hatte.

44 Projekte beteiligten sich an dem Wettbewerb. Die Jury vergab zwei Städtebaupreise, drei Auszeichnungen sowie sieben Belobigungen; in der Sparte "Sonderpreis" außerdem zwei Auszeichnungen und vier Belobigungen.

Die Begründung der Jury

Der Fischmarkt in Erfurt ist Teil des mittelalterlichen Stadtgefüges Erfurts und einer der historisch wertvollsten Räume der Stadt. Auf diesem Platz befindet sich eine von drei Linien angefahrene hochfrequentierte Straßenbahnhaltestelle, die barrierefrei umgebaut werden sollte. In konstruktiver Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Behindertenverbänden, Erfurter Verkehrsbetrieben und dem Stadtplanungsbüro Dr. Wilke wurden in beispielgebender Könnerschaft nicht nur die Herausforderungen gemeistert, die mit der barrierefreien Integration von Straßenbahnsystemen in sensible historische Stadträume verbunden sind: das Projekt wurde mit einer umfassenden und subtilen Neugestaltung des gesamten, für die Geschichte und das heutige Selbstverständnis der Landeshauptstadt Erfurt bedeutenden Platzraum genutzt. […]

Die Qualität der Gestaltung besticht durch lückenlos durchdachte und zugleich nobel zurückhaltende Ausführungsdetails. Historischen Elementen wie dem Umfeld der Römersäule, den Anschlüssen der Platzflächen an Rathaus oder Ständehaus wird dabei genauso viel Aufmerksamkeit und Sorgfalt zuteil wie den taktilen Elementen an den barrierefreien Haltestellen.  […]


Der Städtebaupreis 2014 ging nach Hamburg-Wilhelmsburg für den Beitrag "IBA Weltquartier" und nach München für das Projekt "Hofstatt". Zu den Belobigungen gehörten die Vorhaben "Schottenhöfe" in Erfurt und "Herderplatz" in Weimar sowie das "Technologieterminal" in Ilmenau.

Die Ausstellung ist vom 10. November bis 31. Dezember 2014 im Bauinformationsbüro, Löberstraße 34, während folgender Öffnungszeiten zu sehen:

Montag, Donnerstag:  9 - 12 Uhr und 13 - 16 Uhr
Dienstag:   9 - 12 Uhr und 13 - 18 Uhr
Mittwoch, Freitag:  9 - 12 Uhr