Forschen, tüfteln und entdecken im Hörsaal: Mehr als 2450 Kinder besuchten die 13. Kinder-Uni Erfurt

22.01.2016 13:45

Mit 35 Vorlesungen, Workshops und Exkursionen und insgesamt mehr als 2450 begeisterten jungen Besuchern geht in dieser Woche die inzwischen 13. Kinder-Uni Erfurt, ein gemeinsames Projekt von Helios Klinikum Erfurt, Fachhochschule und Universität Erfurt, zu Ende.

In 19 Veranstaltungen allein an der Universität Erfurt lauschten dabei die Kinder den Dozenten im Hörsaal und auf Entdeckungstour. Ob beim Experimentieren mit Anna Lang und ihrem Team oder beim Workshop „Junge Forscher auf Entdeckungsreise: Mit spannenden Experimenten den Lebensraum Wald erkunden“ von Marina Bohne – die Begeisterung war den Kindern deutlich anzumerken. Anna Lang: „Ich finde es wunderbar zu sehen, wie aufgeregt die Kinder sind, wenn sie zu uns ins Labor kommen. Wissenschaftler tun eigentlich genau das, was Kinder auch tun: Sie versuchen, herauszufinden, wie die Welt funktioniert. Wie Forscher das genau machen, zeigen wir den Kindern in unseren Workshops. Dass wir das gut machen, merken wir, wenn die Kinder beim Abschied schon fragen, wann sie wiederkommen dürfen. Hinzu kommt, dass uns auch viele Studierende dabei helfen, den Kindern das Forschen nahezubringen. Für die meisten ist das eine sehr gute Gelegenheit erste Erfahrungen im Umgang mit Kindern zu sammeln und sich zu überlegen, ob sie sich das für ihre berufliche Zukunft vorstellen können.“

Begeistert waren die Mini-Studenten aber auch vom Angebot der Fachhochschule – zum Beispiel vom Vortrag „Wie kommt mein Frühstück auf den Tisch?“ von Prof. Dr. Matthias Gather. „Ich war sehr überrascht wie konzentriert die Kinder waren, und es war schön, zu sehen, wie spontan sie reagieren und wie leicht sie zu motivieren sind.“ Warum er als Dozent bei der Kinder-Uni Erfurt dabei war? „Ich denke, die Kinder-Uni ist ein guter Sensor um festzustellen, welche Relevanz unsere Forschung und Lehre besitzt: Sind die Themen interessant? Adressieren sie relevante gesellschaftliche Sachverhalte? Sind die Ergebnisse verständlich und plausibel? Das sollte man ja als Dozent immer wieder auch hinterfragen.“

Großen Zulauf hatte auch das Helios Klinikum Erfurt. Zu den Höhepunkten gehörte die Vorlesung „Alle gegen einen – was ihr gegen Mobbing tun könnt“ von Dr. Anne-Bärbel Hintz. „Schulen, die keine Aufklärung über dieses Thema betreiben, weisen mehr Mobbing-Fälle auf als die Schulen, in denen das Thema im Unterricht behandelt wird“, erklärt die Oberärztin. „Mobbing macht Angst. Angst verursacht Stress. Und Stress macht krank.“ Aufgrund der großen Nachfrage zu diesem Thema fand im Januar noch eine Zusatzveranstaltung statt.

Den Organisatorinnen, Katrin Apitius (Helios Klinikum), Luise Puffert (Fachhochschule) und Lisa Wollenschläger (Universität), liegt jetzt nur noch eines am Herzen: ein großes Dankeschön an die Wissenschaftler sowie an deren Helfer an den drei Einrichtungen auszusprechen. Aber schon bald beginnen wieder die Planungen für die 14. Kinder-Uni Erfurt, die Anfang Oktober 2016 starten wird. Informationen sind zum Ende der Sommerferien auf www.kinderuni-erfurt.de zu finden und gehen per Brief bzw. Mail an Schulen und weitere Interessierte.