Es wird gebaut auf Erfurts Straßen
Mehrere Großbaustellen starten im Juli
„Mit Beginn der Sommerferien am 2. Juli bauen wir gleich an einem ‚Nadelöhr‘,“ so Alexander Reintjes, der Leiter des Tiefbau- und Verkehrsamtes. „Die Stauffenbergallee bekommt stadtauswärts von der Trommsdorffstraße bis zur Weimarischen Straße eine neue Decke, neue Markierung und neue Schleifen für die Ampeln. Das sind knapp 500 Meter, wir bauen in drei Phasen, um die Verkehrseinschränkungen verträglich zu halten“. Der Verkehr werde halbseitig an der Baustelle vorbei geführt, das Bauende sei für Mitte Oktober geplant.
Eine Woche später rücken die Bautrupps in der Hersfelder Straße an, besser bekannt als die Querspange von Bindersleben zur Autobahn. Reintjes dazu: „Hier können wir nur unter Vollsperrung bauen, für eine andere Lösung sind die Fahrbahnen zu schmal. Das bedeutet: eine weiträumige Umleitung wird eingerichtet, Pendler können die Einfahrt über den Gothaer Platz nutzen oder großräumig über die A71 über die Anschlussstelle Gispersleben fahren. „Die Straße ist leider völlig verschlissen, und das schon länger. Wir haben die letzten Jahre mit Maßnahmen wie nur noch Tempo 60 überbrückt, die Situation ist längst ausgereizt“, weiß Reintjes um die Brisanz. Läuft alles nach Plan, soll die Straße Mitte August wieder befahrbar sein.
Ebenfalls am 9. Juli wird auch das vorerst letzte Stück der Hannoverschen Straße stadtauswärts saniert – der Bereich zwischen Thüringenpark hinter die Anschlussstelle Demminer Straße. „Hier haben wir bei allen Bauabschnitten ohne große Komplikationen gebaut und alle Verkehrsteilnehmer kamen fast ohne Störung an der Baustelle vorbei. Wenn uns etwas dazwischen kam, dann waren es Starkstromleitungen oder Überraschungen unter dem alten Asphalt“, so Reintjes. Spannend werden die Arbeiten an der Brücke am Scheidemantelweg „Diese ist mit einem Anstrich versehen, den wir entfernen lassen, um zu sehen, wie es der Brücke baulich wirklich geht. So können wir mögliche gefährliche Risse aufspüren und handeln!
Neben der westlichen und der nördlichen Stadteinfahrt, kommt auch die östliche in die Kur. Am 13. August beginnt die Instandsetzung der Weimarischen Straße. Es wird zwischen Azmannsdorfer Weg („schwarzes Loch“) bis zum Dittelstedter Weg saniert. Alexander Reintjes dazu: „Hier erneuern wir beide Richtungsfahrbahnen nacheinander, der Verkehr läuft aber wechselseitig immer auf einer Fahrbahn weiter.“ Allerdings: Eine Vollsperrung dieses Abschnittes sei an vier Sonntagen, jeweils von 9 bis 15 Uhr nötig. Dann nämlich müsse der Verkehr umgelegt, Absperrungen und Markierungen neu gesetzt werden. Eine Umleitung soll dann über die Ostumfahrung führen. Bauende ist hier für Mitte Oktober geplant. „Wir hätten die Weimarische Straße auch gern in der Ferienzeit saniert, allerdings wäre es dann mit dem Schmidtstedter Knoten eng geworden.“
Für diese vier großen Baustellen investiert die Stadt Erfurt rund 4 Mio. EUR, 75 Prozent kommen als Förderung vom Freistaat Thüringen. Weitere 19 kleinere Maßnahmen für insgesamt etwa 1,25 Mio. EUR kommen während der Sommermonate dazu – sie sind über das Stadtgebiet und die Ortsteile verteilt. Eine davon befindet sich im Bereich Schillerstraße – Steigerstraße. Hier baut die Evag gegenwärtig die Haltestellen barrierefrei um, „ist dies erledigt, kommt der Gleisbereich dran, wir als Stadt erneuern dann die Straße“. Bauzeit ist hier von Mitte Juni bis Mitte August. Jeweils eine Spur wird offen bleiben, für die andere gibt es eine Umleitung über die Hochheimer Straße und den Juri-Gagarin-Ring.
Reintjes weiter: „Generell gibt es noch genügend zu bauen an unseren Straßen. Das wird deutlich, wenn wir uns zum Beispiel die Gothaer Straße oder auch die Leipziger Straße anschauen. Da haben wir bis zur Bundegartenschau 2021 gut zu tun, wenn wir unsere Einfahrtstraßen in die Stadt auf Vordermann bringen wollen.“ Dafür brauche es Geld, viel Geld. Rund 4 Mio. EUR jährlich seien bis zur Buga veranschlagt, um das Hauptstraßennetz instand zu setzen. Dabei müsse der Freistaat die Stadt aber unterstützen.