Großes „Brückenfest“ im Kilianipark

30.08.2019 14:52

Grund zum Feiern gab es heute in Gispersleben. Mit einem großen Fest wurde die neue Brücke über die Geraflussschleife im Kilianipark eingeweiht. Die Einwohnerinnen und Einwohner von „Gispi“ haben diesen Tag lang herbeigesehnt.

Querung der Gera wieder möglich

Fünf Personen stehen auf einer Brücke und schneiden ein rotes Band durch.
Foto: OB Andreas Bausewein (zweiter von links), Ortsteilbürgermeisterin Anita Pietsch (Mitte), Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann (zweiter von rechts) und Baubeigeordneter Alexander Hilge weihten heute die Brücke ein. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Mit dem Rückbau des Wehrs Gispersleben im Juni 2016 verschwand auch die fußläufige Verbindung der ehemaligen Gisperslebener Ortsteile St. Kiliani und Viti. Um Fußgängern und Radfahrern die Querung der Gera wieder zu ermöglichen, entstand unweit der neu angelegten Geraflussschleife auch eine neue Brücke.

Insgesamt 36 Meter lang und vier Meter breit ist die Schrägseilbrücke, die von einem imposanten enzianblauen Stahlbogen diagonal überspannt wird. Auf einer Länge von 42 Metern beträgt sein Radius 45 Meter, mittig überragt er die Brücke in einer Höhe von 7,50 Meter. 24 Tonnen wiegt allein der Bogen, der das Deck mit zehn Zugstäben trägt. Der weithin sichtbare Bogen erinnert mit seiner Farbe an die neue Brücke am Pappelstieg, auch die entstehende Brücke über die Straße der Nationen soll blaue Elemente erhalten.

Der Brückenneubau im Kilianipark erfolgte in verschiedenen Abschnitten. Bereits 2018 wurden die Fundamente – je zwei für den Bogen und zwei für das Brückendeck – in Thüringen hergestellt. Sie gründen auf zwölf etwa 7 Meter tiefen Bohrpfählen. Das Brückendeck besteht aus ursprünglich sechs Einzelsegmenten, die von einer sächsischen Stahlbaufirma gefertigt, beschichtet und im Dezember 2018/Januar 2019 in den Kilianipark gebracht wurden. Vor Ort wurden die Einzelteile miteinander verschweißt und im April auf die Hilfsabstützung gehoben. Zugleich wurde der Brückenbogen vor den Augen zahlreicher Anwohnerinnen und Anwohner eingehoben. Es folgten umfangreiche Schweißarbeiten, die Montage der Zugstäbe, der Rückbau der Hilfsabstützung sowie Arbeiten am Geländer und am Belag.

In das Bauvorhaben wurden rund 1,7 Mio. Euro investiert, gefördert wurde es vom Freistaat Thüringen im Rahmen des Programms Kommunaler Straßenbau. Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz hat für den Rückbau der Wehrbrücke und den damit verbundenen Wegfall der Wegeverbindung eine Ausgleichs- oder Entschädigungszahlung von 405.000 Euro an die Landeshauptstadt Erfurt geleistet. Dieses Geld floss in die Finanzierung ein.