Ein großes „U“ für Vieselbach

23.04.2020 14:58

Wie sieht eine moderne Dorfschule aus? Das Planungsbüro „Vitaminoffice“ definiert sie als ein zweigeschossiges „U“ mit einem eingeschossigen Anbau und hat damit die Stadtverwaltung überzeugt.

Schule soll der Mittelpunkt des Ortsteiles werden

Grafik: Visualisierung Grundschule Vieselbach Grafik: © Vitaminoffice Architekten

Die Erfurter Architekten haben sich mit ihrem Entwurf für den Schulneubau in Vieselbach im Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Wie der zuständige Baubeigeordnete Alexander Hilge sagte, mache der Entwurf eine gewisse Wichtigkeit deutlich. „Seht her, ich bin eine Dorfschule, stehe mitten im Ort und bin mächtig stolz darauf“, meint er. Zu beiden Seiten des Ortes öffne sich das Gebäude, weithin sei es sichtbar. Das passe sehr gut zum Foyer-Vorbau, der künftig für Veranstaltungen im Ortsteil genutzt werden soll. „Dort werden die Vieselbacher schöne Stunden verbringen“, so der Baubeigeordnete. Durch den Vorbau werde die Schule unweigerlich zum Mittelpunkt des Ortes.

Die zweizügige Grundschule wird ein zweigeschossiger Mauer- und Ziegelsteinbau. Unten befindet sich ein Speisesaal mit eigener Küche. Außerdem sind Lehrer- und Funktionsräume sowie eine Bibliothek vorgesehen. Ein Fahrstuhl fährt in die obere Etage. Integrativer Unterricht für Kinder mit Beeinträchtigungen ist somit möglich. Die Klassenräume sind im oberen Stockwerk zu finden. Großzügig bemessene Flurbereiche laden mit Sitznischen zu Pausen an verregneten Tagen ein. An Schönen können die Mädchen und Jungen auf zwei Schulhöfen toben, die halböffentlich und mit Fahrradabstellplätzen ausgestattet sind. Mittelpunkt des Schullebens wird der innere Pausenhof mit der großen Linde, die ebenso wie ein Kirschbaum im Vorhof erhalten bleiben kann. Hilge: „Auf den Erhalt der Bäume haben wir großen Wert gelegt, und das Planungsbüro hat es uns zugesagt.“

Bis der Neubau im Sommer 2022 eröffnet werden kann, werden die Vieselbacher Kinder in Schulcontainern lernen. Sie werden auf dem Mühlplatz im Zentrum des Ortes stehen. Im Moment ist noch nicht ganz genau klar, wann die Mädchen und Junge aus dem alten Schulgebäude in die Container umziehen werden – entweder in den Sommer, spätestens in den Herbstferien. „Das Corona-Virus wirbelt unsere Zeitpläne gerade durcheinander“, sagte Alexander Hilge. Nach dem Umzug werde das alte, marode Schulgebäude abgerissen. Ende des Jahres soll das geschafft sein. Zu gleicher Zeit können die Bauleistungen für den Neubau ausgeschrieben werden. „Wenn die Planungen im Sommer abgeschlossen sind, wissen wir auch, was der Neubau ungefähr kosten wird“, so der Baubeigeordnete.