Nationaler Tag des Gesundheitsamtes unter dem Motto „Krisenreaktion“

19.03.2021 08:23

Das Robert-Koch-Institut hat im Jahr 2019 erstmals den Tag des Gesundheitsamtes ausgerufen, um die Arbeit der Gesundheitsämter zu würdigen und auf ihre Situation hinzuweisen. Der 19. März ist der Geburtstag von Johann Peter Frank. Der Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.

Gesundheitsämter sind zentrale Säule in der Pandemiebewältigung

stilisierte Menschen spielend, laufend, sporttreibend mit Gebäuden, Parkflächen
Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt / Marina Zlochin/AdobeStock

Leistungsfähige lokale Gesundheitsbehörden sind überall auf der Welt das Rückgrat aller Bemühungen um die Gesundheit der Bevölkerung. Der Öffentliche Gesundheitsdienst hat ein breites Aufgabenspektrum, rückt jedoch dann verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, wenn die Gesellschaft mit den Gefahren und Herausforderungen von Pandemien konfrontiert ist.

Das diesjährige Motto für den Tag des Gesundheitsamtes lautet aus gegebenem Anlass „Krisenreaktion“. Die Pandemiebewältigung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei sind die rund 400 kommunalen Gesundheitsämter eine zentrale Säule für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung. Das Erfurter Gesundheitsamt bearbeitet Covid-19-Meldungen, ermittelt Kontaktpersonen, erhebt wichtige Daten für die Situationseinschätzung und berät Bürgerinnen und Bürger, Einrichtungen und die Politik bei Fragen zum Gesundheitsschutz vor Ort.

Das Erfurter Gesundheitsamt war auch schon vor der Corona-Pandemie eine zentrale Säule für den Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung der Bürgerinnen und Bürger. Das Aufgabenspektrum ist vielfältig: Schuleingangsuntersuchungen, zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen, gesundheitliche Aufklärung und Beratung, Gesundheitsplanung, Projekte zur Krankheitsprävention, Hygieneüberwachung, Ausbruchsmanagement und Meldewesen bei Infektionskrankheiten, Impfberatung, Erstellung von Gutachten, Selbsthilfeförderung, Hilfen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen und weitere Tätigkeiten.

Die Ausbreitung der Corona-Pandemie und die daraus folgenden Eindämmungsmaßnahmen haben inzwischen massive Auswirkungen auf alle Bereiche unserer Gesellschaft. Gesundheitsförderung ist in der aktuellen Krisenzeit wichtiger denn je. Gerade in der aktuellen Situation sind gesundheitsförderliche und präventive Maßnahmen in Lebenswelten wie Betrieben, Schulen, Kitas und in der Pflege ein wesentlicher Bestandteil, um die direkten und vor allem der indirekten Folgen der aktuellen Pandemie zu überwinden. Erste bundesweite Studien zeigen bereits die Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit der Bevölkerung. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es eine soziale Ungleichheit in der Bevölkerung in Bezug auf Covid-19 gibt. Auf allen Ebenen lassen sich Bezüge zwischen der sozialen Lage der Menschen und ihren Chancen, gesund durch die gegenwärtige Krisensituation zu kommen, nachweisen.

„Themen wie die Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen, psychische Belastungen, Einsamkeitstendenzen, soziale Ungleichheit oder Klimawandel und Hitzeprävention haben wir fest im Blick. Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas auf diese Arbeitsbereiche. Sobald wir aus dem Krisenmodus sind, müssen wir uns verstärkt darum kümmern“, so Winnie Melzer, kommissarische Leiterin des Erfurter Gesundheitsamtes.