Corona-Wochenrückblick: „Erfurt und die Pandemie“ | 30.04.2021

30.04.2021 17:00

Im Wochenrückblick sollen verschiedene Akteure, die sich aktuell in der Stadtverwaltung dem Kampf gegen das Coronavirus verschrieben haben, zu Wort kommen, um über die aktuellen Entwicklungen zu berichten. Die Stadtverwaltung möchte damit den gestiegenen Informationswünschen der Bürgerinnen und Bürger entgegenkommen.

Stark vergrößerte Viren
Foto: © Kateryna Kon/123rf

Liebe Erfurter und Erfurterinnen,

in der vergangenen Woche wurde viel diskutiert über das Testkonzept der Stadt Erfurt. Während die einen sich viele mobile Testzentren wünschen, riefen andere nach großen zentralen Zentren.

Der Ansatz des Gesundheitsamtes ist klar: Jede Bürgerin und jeder Bürger soll möglichst wohnortnah, in seinem Lebensumfeld, ohne lange (Um-)wege die Möglichkeit haben, an den Bürgertestungen teilnehmen zu können. Dies sollte unter Pandemiebedingungen natürlich ohne große Ansammlungen und Warteschlangen möglich sein. Eine Einschränkung der Mobilität und der Kontakte sind weiterbestehende Schutzmaßnahmen und gelten auch für Testzentren, die nicht zu zentralen Sammelpunkten werden sollen. Darüber hinaus muss natürlich jedes Testzentrum gerade mit Blick darauf, dass auf eine Infektionskrankheit getestet wird, die hygienischen Bedingungen gewährleisten, die wir auch sonst von Einrichtungen  verlangen, die mit potentiell infektiösem Material arbeiten. Die Desinfizierbarkeit von genutzten Oberflächen wie auch die Möglichkeit, sich die Hände richtig waschen zu können, sind nur zwei von vielen zu prüfenden Punkten. In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten, Apotheken und Hilfsorganisationen wie dem DRK, den Johannitern und zukünftig auch den Maltesern ist uns dies in erforderlicher Qualität und Quantität im Rahmen unseres „dezentralen Testkonzeptes“ gelungen.

Trotzdem bedarf es mit Blick auf die Buga natürlich einer höheren Kapazität als nur für Erfurter Bürgerinnen und Bürger. Auch hier wurden innerhalb kürzester Zeit gut abgestimmte Lösungen gefunden, die bereits arbeiten oder in den nächsten Tagen ihre Arbeit aufnehmen.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass die positiven Testergebnisse auch entsprechend sicher an die richtigen Stellen gemeldet und von den Gesundheitsämtern bearbeitet werden müssen.

Denn neben all den Diskussionen und Bemühungen um Buga, Teststrecken und die Umsetzung des neuen Infektionsschutzgesetzes gab es in Erfurt in der letzten Woche über 300 Menschen, die sich neu mit SARS-CoV-2 infiziert haben, unzählige dazugehörende Kontaktpersonen, kleinere Ausbrüche, die eingedämmt werden mussten, Reiserückkehrer und Einreisende, die ohne Zeitverzug bearbeitet werden müssen und vieles andere mehr. Dabei hat jeder Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Verständnis für den einen oder anderen pandemiemüden Bürger, der sich ärgerlich das zweite oder dritte Mal in Quarantäne begeben muss.

„Pandemiemüdigkeit“ betrifft aber nicht nur diese, oder Restaurantbesitzer, Geschäftsinhaber und Kulturschaffende. Pandemiemüdigkeit macht sich auch breit bei all denen die seit über einem Jahr darum kämpfen, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten und die Erkrankten zu behandeln, zu betreuen, zu begleiten und zu pflegen.

Doch schlapp machen gilt nicht. Nicht für Sie, nicht für uns. Gemeinsam muss die Devise sein und nicht gegeneinander. Ich verspreche Ihnen: Wir tun unser Bestes, immer, jeden Tag, mit aller Kraft.

Ihre Winnie Melzer,
kommissarische Leiterin des Gesundheitsamtes Erfurt