Mähen – Säen – Lebensraum

07.12.2021 10:26

Das Erfurter Projekt „Für Biene & Co, Natur und Mensch“ wurde im vergangenen Jahr im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ durch das Bundesumweltministerium und den Verein Kommunen für biologische Vielfalt e. V. ausgezeichnet und ist mit 25.000 Euro dotiert. Nun befindet sich das Projekt mitten in der Umsetzung.

Auf einer Wiese stehen mehrere Erwachsene und Kinder und schneiden ein gelbes Band durch.
Foto: Beigeordneter Andreas Horn (Mitte) und Cornelia Schönherr von der Kowo (links) trafen sich gestern mit Kindern des Waldkindergartens auf der künftigen Blühwiese für den Blütenhonig vom Wiesenhügel. Foto: © KoWo Erfurt

„Im Sommer 2022 werden wir den ersten Wiesenhügelblütenhonig probieren können“, freuen sich Kowo-Geschäftsführer Alexander Hilge und der Beigeordnete für Sicherheit und Umwelt, Andreas Horn.

„Aktuell schaffen wir die Voraussetzungen für den neuen Lebensraum. Die 2.000 Quadratmeter große Projektfläche wurde gemäht und von Biotoppflegern unseres Umwelt- und Naturschutzamtes beräumt. Durch die Aussaat von standortgerechtem und regionalem Bienenweidesaatgut soll eine artenreiche Blumenwiese entstehen, die auch die Insektenlebensräume erweitern wird“, ergänzt Horn. Die Bienenvölker von einem Erfurter Imker werden für den gewünschten Wiesenhügelblütenhonig sorgen.

Besonders am Herzen liegt Kowo-Geschäftsführer das Einbeziehen der Kinder vor Ort. Dazu wird eine langjährige Patenschaft mit den benachbarten Kindergärten und der örtlichen Grundschule geschlossen. „Die Kinder bekommen nicht nur die Möglichkeit, die Entstehung des neuen Lebensraums zu begleiten, sie werden diesen auch langfristig als Lehrpfad nutzen. Für eine professionelle Ausstattung wie Lupendosen, Kescher, Insektenboxen und einen Kinder-Naturführer werden wir sorgen.“

Die Anwohnerinnen und Anwohner können zukünftig die neu geschaffene Naturidylle zum Verweilen nutzen.

Um die neu angelegte Fläche vor den ansässigen Wildschweinen zu schützen, wird diese durch die Errichtung eines Knotengeflechtzauns (Wildschutzzaun) eingefriedet. Zum Schutz der Bienen ist die Errichtung einer Überdachung und die Begrenzung durch einen Stabgitterzaun vorgesehen.

Studierende der FH Erfurt „Ökologischer Pflanzenanbau“ unter der Leitung von Frau Prof. Birgit Wilhelm begleiten das Projekt und nehmen floristische und faunistische Kartierungen auf der Fläche vor – also von Pflanzen und Insekten. Die Kinder sollen dabei auch helfen und lernen. Schautafeln informieren Spaziergänger über die Bedeutung solcher Blühflächen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen zum Mitmachen aktiviert werden, um langfristig eine Integration der Fläche als Erholungs- und Begegnungsort zu bewirken.