Radtour „Inklusion Rockt und Rollt“ zu Gast in Erfurt

07.07.2022 15:05

Sebastian Fietz und Sven Marx haben im Rahmen einer Radtour durch Deutschland der Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Carola Hettstedt, und die Beigeordneten für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit, Anke Hofmann-Domke, eine Liste mit konkreten Wünschen für eine bessere Inklusion in Erfurt übergeben.

4000 Kilometer-Tour führt auch in die Thüringische Landeshauptstadt

Foto: Die Radler Sven Marx (1.vr.) und Sebastian Fietz (3.v.r.) zusammen mit Anke Hofmann-Domke (2.v.r.) und Carola Hettstedt (4.v.r.). Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die beiden Radsportler Sebastian Fietz und Sven Marx nahmen bereits am Mittwoch, dem 6. Juli 2022, an einem Inklusionsfest in Erfurt teil und riefen am Donnerstag, dem 07. Juli 2022 zu einer Rad-Demo mit Fahrrädern, Handbikes und Rollstühlen mit Start am Domplatz auf. Ziel war das Rathaus am Fischmarkt, wo eine Liste mit konkreten Wünschen für eine bessere Inklusion an Vertreterinnen der Stadt überreicht werden soll. Im Anschluss setzen Sebastian und Sven ihre Radtour fort.

Sebastian Fietz und Sven Marx wollen mit der Radtour zeigen, dass sie gemeinsam stark sind. Sie möchten bei ihrer Tour mit vielen Menschen in Kontakt kommen, über Sport, Kultur und Inklusion reden und dabei versuchen, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen. Dabei besuchen sie die Landeshauptstädte aller 16 Bundesländer.

Foto: Carola Hettstedt (links) und Anke Hofmann-Domke nahmen die Brief mit Forderungen entgegen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Zum Hintergrund der Initiatoren: Sven Marx hat mit dem Motorrad die Welt erkundet, war Tauchlehrer und in der ganzen Welt unterwegs. 2009 wurde bei ihm ein Tumor am Hirnstamm diagnostiziert. Dadurch beeinträchtigen ihn Doppelbilder im gesamten Sichtfeld. Nach komplizierten Operationen war Sven erst einmal ein Pflegefall. Doch er kämpfte sich wieder ins Leben und aufs Fahrrad zurück: Mittlerweile war er in 43 Ländern und hat 31 Hauptstädte mit dem Rad besucht. Er hat niemals aufgegeben. Im Gegenteil, er ist Weltenbummler und Inklusions-Botschafter geworden. Als Aktivist und Vorbild hat er vielen Menschen Mut gemacht.

Sebastian Fietz ist Jahrgang 1984 und seit dem Kindesalter blind. Er hat Volkswirtschaft studiert. Er setzt sich für den Verein Lebendige Bibliothek und für andere gemeinnützige Vorhaben ein. Damit möchte Sebastian helfen, Berührungsängste abzubauen. Die Lebendige Bibliothek verleiht Menschen als lebendige Bücher – Menschen, die von Vorurteilen betroffen und daher oft sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt sind.

Das nächste Ziel der beiden ist München am 11. und 17. Juli 2022. Enden soll ihre Tour am 15. August in Schwerin.