Kurze Wege zu wichtigen Dokumenten in Erfurt

27.07.2022 11:50

Seit zehn Jahren gibt es für die Erfurterinnen und Erfurter nur noch eine Adresse, um einen Großteil ihrer Behördengänge zu erledigen – die Bürgermeister-Wagner-Straße 1. An dieser Adresse wurde am 4. Juli 2012 das neue Bürgeramt eröffnet.

Bürgeramt überzeugt seit zehn Jahren mit gebündeltem Angebot an einem Standort

Foto: Das Bürgeramt an der Ecke Juri-Gagarin-Ring/Bürgermeister-Wagner-Straße. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

„Ich habe die Amtsleitung im Jahr 2011 übernommen. Damals hatten wir noch drei Bürgerservicebüros im Stadtgebiet. Die Büros waren an sieben Standorte“, erinnert sich Peter Neuhäuser. Dass die Standorte alle an der Bürgermeister-Wagner-Straße gebündelt wurden, stellte die Einwohner, aber auch die Mitarbeiter vor neue Herausforderungen. „Aus der Kundschaft gab es stets überwiegend positive Rückmeldungen. Das liegt auch daran, dass der neue Standort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen ist. Zudem bieten wir auch kostenfreie Parkplätze an. Für viele Mitarbeiter hingegen war es eine Umstellung, da sich Arbeitswege änderten und es auch keine Mitarbeiterparkplätze gibt. „Wir haben damals eine Mobilitätsberatung angeboten und somit viele Mitarbeiter vom Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad überzeugt“, sagt der Amtsleiter.

„Vielleicht gab es früher für einige Bürger Vorteile als die Bürgerservicebüros in der Stadt verteilt waren, aber ich denke, dass sich alle schnell an die eine Anlaufstelle gewöhnt haben. Viele Mitarbeiter, die noch die alten Außenstellen kennen, sind auch froh über die Ausstattung und den Zustand des Gebäudes“, sagt Marcel Thiel, Leiter zentrale Meldeangelegenheiten. „Für die Ämter hat sich dank kurzer Wege die Arbeitsweise verbessert. Für die Kollegen, die zuvor aber kleine Büros kannten und hier nun in Großraumbüros arbeiten müssen, war es aber eine große Umstellung, die neue Belastungen mit sich brachte. Leider haben wir derzeit auch nicht für alle Mitarbeiter einen festen Arbeitsplatz“, sagt Nicole Schwarz, Teamleiterin Meldeangelegenheiten.

Inzwischen arbeiten rund 250 Beschäftigte im Objekt, wobei einige Planstellen derzeit unbesetzt sind. Für die Bürgerinnen und Bürger können großzügige Öffnungszeiten, inzwischen mit Online-Terminvereinbarung, angeboten werden.

Foto: Peter Neuhäuser ist seit 2011 Leiter des Erfurter Bürgeramtes. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Zu Schwierigkeiten in der Ausländerbehörde sagt Neuhäuser: „Es war im Jahr 2012 nicht absehbar, dass auf die Ausländerbehörde mit damals zehn Stellen so viel Arbeit in den kommenden Jahren zukommen würde. Mehr Aufgaben erforderten auch mehr Personal. Da es dieses nicht von heute auf morgen gibt, müssen zeitweise die Mitarbeiter deutlich mehr Aufgaben übernehmen, woraus sich längere Wartezeiten ergaben“, sagt Neuhäuser. Aufgrund des rasanten Anstiegs des Personals in der Ausländerbehörde wurde das Dachgeschoss der alten Feuerwache ausgebaut und die Bußgeldstelle ausgelagert. Der Platz reicht dennoch nicht aus, um die Ausländerbehörde vollständig unterzubringen. Im aktuellen Stellenplan sind für die Ausländerbehörde 71 Mitarbeiter vorgesehen, wobei der Bedarf inzwischen bei über 90 Stellen liegt. Besetzt sind derzeit nur 55.

Seit der Eröffnung des Standortes gab es stets Innovationen wie Selbstbedienungsterminals für Passbilder und Fingerabdrücke, die Möglichkeiten der bargeldlosen Bezahlung – auch mit Kreditkarten und verschiedene Online-Anwendungen wie die Terminvergabe oder die elektronische Kfz-Zulassung.