Heute ist Weltartenschutztag: Thüringer Zoopark Erfurt bewahrt Tierarten vor dem Aussterben

03.03.2023 12:35

Am 3. März ist der World Wildlife Day (Tag des Artenschutzes) der Vereinten Nationen, der auf das globale Artensterben aufmerksam macht. Der Thüringer Zoopark Erfurt ist Mitglied des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und unterstützt aktiv den Artenschutz.

Foto: Gecko Willi Blue fungiert als Aushängeschild für das erste eigene Artenschutzprojekt des Thüringer Zooparks Erfurt. Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt

Der Zoopark ist Teil von Zuchtprogrammen, die dazu beitragen, gefährdete Arten zu erhalten und ihre Bestände zu stabilisieren. Aber nicht nur der Erfurter Zoo, auch andere deutsche Zoos helfen bei der Arterhaltung. Im Jahr 2021 wurden beispielsweise 417 Tiere aus 17 Arten mit großem Aufwand ausgewildert. Erfurts Europäische Sumpfschildkröten Diddl und Paddl fanden ihr neues Zuhause beispielsweise am Steinhuder Meer bei Hannover.

Dass Zoos bereits eine grundlegende Funktion im Artenschutz erfüllen, wurde gerade wieder deutlich. Eine viel beachtete Studie des Londoner Institute of Zoology (ZSL) wertete den weltweiten Bestand der Tierarten anhand der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) aus. Aktuell gelten 84 Tier- und Pflanzenarten als in der Wildnis ausgestorben und sind nur noch in Zoos, Aquarien, botanischen Gärten oder Saatgutbanken zu finden.

Zoos unterstützen den Schutz von Wildtieren auch durch Forschung und Bildungsarbeit. Sie führen eigene Forschungsprojekte durch und tragen so zum Wissensgewinn bei. Die gesammelten Erkenntnisse sind zugänglich und ermöglichen den Akteuren im Naturschutz faktenbasierte Entscheidungen. Durch ihre Bildungsprogramme tragen Zoos auch dazu bei, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Artenschutzes zu sensibilisieren und zu informieren.

Erfurter Aushängeschild für den Artenschutz

Erfurts Himmelblauer Zwergtaggecko Willi Blue fungiert als Aushängeschild für das erste eigene Artenschutzprojekt des Thüringer Zooparks und zieht demnächst ins Nashornhaus um. Denn dort, neben den Infotafeln zum Projekt und der Spendenbox, soll er täglich von 9 bis 18 Uhr für die Besucher zu sehen sein. Weitere Geckos sollen folgen.

Zoodirektorin Dr. Heike Maisch leitet das Projekt an. Gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz und der Vivaristischen Vereinigung (ZGAP) sorgt sie für die Umsetzung der Gecko-Kampagne: „Ein Projekt wie das des Geckos lebt davon, dass die ZGAP finanzielle Lücken schließt, wenn wir Zoos nicht genug Spenden sammeln können. Sie gewährleisten damit, dass die Menschen in Tansania, dem natürlichen Habitat des Himmelblauen Zwergtaggeckos bezahlt werden können, um Brandschneisen und Rangerpatrouillen zu realisieren. Sie kennen lokale Besonderheiten, sind seit vielen Jahren aktiv und sinnvoll im Artenschutz weltweit tätig und ein idealer Partner für uns“.

Die ZGAP kümmert sich vor allem um Arten, die sonst keine große Lobby haben, also hoch bedrohte, knapp vor der Ausrottung stehende, oft unbekannte Arten. Mithilfe der Erfurter Zoo-Besucher hat das Gecko-Projekt bis jetzt rund 8.000 Euro eingespielt. Das Geld stammt aus dem freiwilligen Artenschutz-Euro, den Zoo-Besucher an der Kasse bezahlen können.

Darüber hinaus hält der Zoopark noch weitere vom Aussterben bedrohte Tierarten und informiert die Besucher über deren Situation.