erwicon 2023: ein aufschlussreiches Experiment

Das neue Konzept des erwicon 2023 sprach für sich und erzeugte Aufmerksamkeit. 450 Tagungsgäste füllten das Erfurter Steigerwaldstadion auf zwei Etagen – davon 35 Auszubildende und Studierende. Im Parksaal gestalteten 37 von ca. 70 erwicon-Partner-Unternehmen und -Institutionen eine sehr offene und interaktive Ausstellung. Auf dem Podium begrüßte der Oberbürgermeister der Stadt Erfurt Andreas Bausewein die Gäste. Mit einem Blick auf die derzeitige wirtschaftliche Lage resümierte er, dass aktuell wohl die größten Veränderungen der letzten 30 Jahre anstehen. „Selbst der öffentliche Dienst ringt um Fachkräfte“, so Bausewein, „außerdem müssen neue Wege für die Energie- und Verkehrswende gefunden werden.“ Anschließend richtete Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee ein Grußwort an alle Anwesenden. Beide Politiker plädierten für neue Wege in Gänze und ein offenes Miteinander am Kongresstag, um den Raum maximal zum Ideentausch und Netzwerken zu nutzen.

Im ersten Obergeschoss stellte das Team der Multifunktionsarena fünf Logen- und Tagungsräume zur Verfügung, in denen in drei Zeitslots insgesamt 13 Workshops zu den Themengebieten Technologie – Gesellschaft – Bildung stattfanden.

Das Neue:

• Die Ausstellung wurde offen gestaltet, sodass auch diese zum Teil des Ganzen wurde, was sich positiv auf die Besucherfrequenz auswirkte.
• Zwei Workshop-Räume verwandelten sich in ein World-Café und in einen Fishbowl – beide wurden jeweils von Studierenden der Dualen Hochschule Gera-Eisenach bzw. der Fachhochschule Erfurt vorbereitet und durchgeführt.
• Für den Nachmittag meldeten sich dreizehn Teilnehmende an, die ihr Herzensanliegen zur Optimierung der regionalen Wirtschaft – bezogen auf das Kongressthema – auf dem Podium in Form eines Pitches, im sogenannten Barcamp, zum Ausdruck brachten. Fünf dieser Themen wurden in anschließenden Session-Räumen diskutiert und in Maßnahmenpakete gegossen.

Ein Resümee:

• Vielleicht gab es schon immer die Generationen X, Y und Z. Fraglich ist, wie viel Gewicht die Wirtschaft dieser Differenzie­rung in der Diskussion und der Auseinandersetzung gibt. Auch die „alten Hasen“ von heute waren mal jung und voller abenteuerlicher Ideen. Lebens- und Berufserfahrung formen den Menschen und dazu gehört sowohl früher als auch heute die Kooperation mit allen an Prozessen Beteiligten – dies generationsunabhängig.
• Dem erwicon tat es gut, den Teilnehmenden das Wort zu geben. Es ist wichtig, Wege zwischen den Auszubildenden und Studierenden sowie den potentiellen Arbeitgebern der Region zu bauen, um ein Wir-Gefühl für gemeinsame Visionen zu erzeugen.

Zur Keynote von Dr. Peter Kreuz – „Rebels at Work“ – Hidden Champions, Pioniere und Rebellen: Kreuz plauderte vom Werteverständnis der mittelständischen Unternehmen, die sich als Hidden Champions bezeichnen dürfen, weil sie in einem Nischen-Marktsegment Europa- oder Weltmarktführer sind. Man nennt sie auch die heimlichen Gewinner. Ein sich dem erwicon 2023 anschließendes Experiment kann lauten: „Welches Unternehmen und welche Institution stellt sich der Challenge, die Methoden der Hidden Champions auszuprobieren?“ Es spricht vieles dafür – das wissen die Teilnehmenden des erwicon seit dem vergangenen Donnerstag.  

Ein ausführlicher erwicon-Rückblick wird auf www.erwicon.de geschaltet, sobald die Workshops nachbereitet und das After-Event-Video des erwicon-Partners noxus.TV GmbH in Szene gesetzt ist. Hier werden außerdem kurze Mitschnitte der beiden Keynotes, Dr. Peter Kreuz und Neven Subotić, gezeigt.