Neugierige Ferkelbande auf dem Bauerhof des Zooparks

02.10.2023 14:00

Der Thüringer Zoopark Erfurt darf sich über tierischen Nachwuchs freuen. Kürzlich erblickten vier Wollschweine das Licht der Welt. Die Ferkel erweitern ihren Radius Stück für Stück und unternehmen immer häufiger Ausflüge auf die benachbarten Koppeln.

Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt

Die borstigen, urtümlich aussehenden Wollschweine gehören zu den Vorfahren heutiger Edelschweinrassen. Die eigentliche Heimat des Wollschweins ist Osteuropa, wo es als Mangalitza-Schwein bekannt ist. Im Rahmen der Industrialisierung der Nutztierzucht nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Wollschweine im 20. Jahrhundert von den viel schneller wachsenden Mastleistungsrassen verdrängt. Heute gibt es wieder leicht zunehmende Bestände in Osteuropa, Deutschland, Österreich und der Schweiz; die Zucht wird begleitet durch die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH).

Alle vier Wollschweinrassen (Sus scrofa f. domestica) haben ein stark ausgebildetes Haarkleid mit vielen und langen Borsten, sind deshalb auch besonders kälteresistent und werden ganzjährig im Freien gehalten. Während für Ferkel moderner Mastschweine Wärmelampen montiert werden müssen, ist für die Wollschweinferkeln das von ihrer Mutter gebaute Nest auch bei kalter Witterung ausreichend. Auf dem Schaubauernhof im Zoopark Erfurt leben so genannte Schwalbenbauch-Wollschweine. Ähnlich wie der namensgebende Vogel, haben auch die Schweine im Erfurter Zoo eine dunkle Oberseite und einen beige-creme-farbenen Bauch.

Überhaupt sind Wollschweine sehr robuste und widerstandsfähige Tiere. Die intelligenten, neugierigen Tiere haben einen gutmütigen Charakter und suchen auch häufig den Kontakt zum Menschen. Sie brauchen ausreichend Platz zum Wühlen sowie eine Suhle zum Abkühlen und gegen Parasiten.