Biber ist an der Gera aktiv

21.11.2023 08:59

Pünktlich mit dem Herbst und dem Verschwinden der grünen, krautigen Vegetation sind auch die Aktivitäten der Biber an der Gera wieder deutlich zu sehen.

Umwelt- und Naturschutzamt kontrolliert Biberreviere

zwei von Biber angenagte Bäume, einer ist umgestürzt
Foto: Der Biber, hier in Gispersleben, hinterlässt Spuren entlang der Gera. Foto: © Kristin Rötsch

Die streng geschützten Nagetiere verlegen sich jetzt wieder vorrangig auf Rinde, dünne Zweige und Knospen von Bäumen und Sträuchern. Dafür werden Bäume aller Größen benagt und gefällt – vorzugsweise Weiden oder Pappeln. Obstbäume gelten als Delikatesse.

Am Lauf der Gera und des Flutgrabens gibt es aktuell vier Vorkommen – verteilt von Hochheim über den Hauptbahnhof bis hin zur nördlichen Geraaue in Gispersleben und Kühnhausen. Dort sieht man aktuell wieder frisch angenagte Bäume. Das Umwelt- und Naturschutzamt kontrolliert gemeinsam mit dem Garten- und Friedhofsamt sowie dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) regelmäßig diese Bereiche, um Schäden an benachbarten Leitungen oder Wegen zu verhindern.

Die vom Biber verursachten Baumfällungen an sich schätzt die zuständige Untere Naturschutzbehörde nicht als Schäden ein. „Der Biber macht hier wertvolle Landschaftspflege und sorgt für eine naturnahe Lebensraumgestaltung und natürliche Ufervegetationen. Es entsteht ein Mosaik aus Licht und Schatten mit zahlreichen Nischen für viele verschiedene Tiere und Pflanzen, auch im Wasser. Dort sorgt das Holz für beruhigte Bereiche, was z.B. für Insekten und Jungfische wertvoll ist“, erklärt Jörg Lummitsch, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes.

Bäume, die es zu erhalten gilt – besonders große Exemplare, Neupflanzungen oder mit Nähe zu Gebäuden – werden mittels Drahthosen bibersicher geschützt. Außerdem werden regelmäßig im zeitigen Frühjahr Weidenstecklinge gepflanzt, um zusätzliches Nahrungsangebot bzw. Ersatz zu schaffen.

Hinweise zum Biber, angenagten Bäumen oder anderen bemerkenswerten Naturbeobachtungen nimmt die Untere Naturschutzbehörde per E-Mail an umweltamt@erfurt.de oder telefonisch unter 0361 655-2553 entgegen.