Feuerwehr gibt Tipps fürs Verhalten bei Schneewetter

17.01.2024 16:51

Der massive Schneefall seit Mittwochnachmittag soll noch bis in den Donnerstag hinein anhalten. Mit dem Schneewetter gehen auch einige Gefahren einher. Daher gibt die Feuerwehr Erfurt Hinweise zum richtigen Verhalten.

Foto: Auch im Winter ist der Erfurter Feuerwehr einsatzbereit. Foto: © Berufsfeuerwehr Erfurt

Allgemeine Tipps für den Winter

Bei hohem Schneefall sollten Wälder und Alleen nicht betreten werden. Instabile Bäume und herabfallende Äste sind nicht nur während, sondern auch nach dem Unwetter gefährlich. In Höhenlagen oder exponierten Bereichen sollte stets mit Windbruch, auch durch morschen Baumbestand, gerechnet werden.

Bei Schnee und Minustemperaturen, sollte auch auf gefrierenden Regen gerechnet werden – ob mit Rad, Auto oder zu Fuß ist die nötige Vorsicht wegen möglicher Glätte oder Blitzeis geboten.

„Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst und führen Sie in den Wintermonaten immer eine warme Jacke im Auto mit“, sagt Feuerwehrsprecher Lars Angler.

Tipps der Feuerwehr zum Umgang mit dünnen Eisflächen auf Gewässern

„Wer die erste Gelegenheit nutzt, den zugefrorenen See im Ort zu betreten, läuft große Gefahr, einzubrechen. Der derzeitige Frost garantiert nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. Besonders Kinder lassen sich vom glitzernden Eis zu unvorsichtigem Verhalten verleiten. Unser dringender Appell: Nur von den Behörden freigegebene Eisflächen betreten“, warnt Angler.

Auch an Wasserflächen sollten örtliche Warnhinweise ernst genommen und Kindern die Gefahren erklärt werden. Einsame Ausflüge auf das Eis sollten unbedingt vermieden werden – bei einem Unfall kann sonst niemand Hilfe leisten. Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: Keinesfalls betreten!
Wenn jemand bereits auf dem Eis ist: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben und möglichst wenig ruckartige Bewegungen machen.

Im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe rufen oder organisieren, dass jemand einen Notruf absetzt! Vor allem bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer verabredeten Stelle die Anfahrt der Rettungskräfte erleichtern.

Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Wasser, verschneiter Oberfläche und bewachsenem Ufer geboten. Auch an Ein- und Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht Einbruchgefahr!

Achtung: Innerhalb weniger Minuten in rund 4 Grad Celsius kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter ohne Hilfestellung.

Tipps zum Verhalten im Unglücksfall

Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder sich darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann mit Fäusten oder Ellenbogen ein Weg zum Ufer frei geschlagen werden.

Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste), nicht zu weit hinauswagen.

Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Skier) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel können der eingebrochenen Person zugeschoben werden. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. 

Gerettete sollten in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken gehüllt und sanft erwärmt werden. Nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben. Unterkühlten Personen sollte auch kein Alkohol, sondern warmer Tee gereicht werden.