Mehr Artenvielfalt entlang der Bahntrassen Erfurts

19.06.2025 12:43

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und gefördert vom Bundesamt für Naturschutz und vom Thüringer Umweltministerium setzt die Stadt Erfurt auf mehr Natur-Offenland entlang stillgelegter und aktiver Zugtrassen. Auf acht innerstädtischen Projektflächen sollen insgesamt ca. 135.000 m² Offenland mit Hilfe von Schafen und Ziegen verfügbar oder erhalten werden. Diese Flächen sind als Biotop-Verbund geplant und sollen Tierarten, wie der Eidechse oder der Ödlandschrecke Übergänge in der Stadt erleichtern, so dass die Vorkommen dieser Arten diesseits und jenseits der Stadtgrenzen vernetzt werden. Das Projekt hat eine Laufzeit bis zum November 2027.

Umweltminister Tilo Kummer: „Schafe und Ziegen für neue Naturräume“

Foto: Gaben den Startschuss für die Umsetzungsphase auf dem Projektgelände in der Györer Straße: Andreas Tränkner, Umwelt und Naturschutzamt, Umweltminister Tilo Kummer, Nora Volk, Umwelt- und Naturschutzamt, Matthias Bärwolf, Beigeordneter für Bau Umwelt und Verkehr und Schäferin Sandra Lippert. Foto: © TMUENF

Dazu erklärt Umweltminister Kummer: „Die Schafe und Ziegen übernehmen hier einen wichtigen Job – ohne sie könnten diese offenen Naturräume kaum entstehen. Die bisher verbuschten Flächen sehen jetzt nicht nur anders aus, sie werden von anderen Arten genutzt als bisher. Hier helfen die neuen Schautafeln als wichtige Ergänzung für die Bildungsarbeit an Schulen.“

Foto: Umweltminister Tilo Kummer besuchte Schäferin Sandra Lippert vor Ort. Foto: © TMUENF

Jörg Lummitsch, Leiter Umwelt- und Naturschutzamt der Stadt Erfurt, ergänzt: „Wir freuen uns außerordentlich über die Förderung durch den Bund und das Land Thüringen. Nach der ersten Forschungsphase geht es jetzt in die wichtige Umsetzung und wir erhalten eine dauerhafte Verbindung wichtiger Lebensräume seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten. Die Trockenlebensräume sind eine essentielle Ergänzung der Gewässer, die sich ebenfalls als Lebensadern durch die Stadt schlängeln.“

Wo möglich, wie beispielsweise auf der Projektfläche im Wohngebiet Györer Straße  soll die Umgestaltung für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar gemacht werden. Insgesamt 15  Schautafeln, werden die Veränderungen entlang der Trassen erklären und Neugier auf die neue Artenvielfalt wecken. So entstehen auch sogenannte „Wildnis-Erlebnisflächen“ für die Bildungsarbeit im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), z.B. für den Biologieunterricht an Erfurter Schulen.

Die Förderung für das Projekt „Innerstädtische Bahntrassen – vernetzte Lebensräume für Pflanze, Mensch und Tier“ beläuft sich für den Umsetzungszeitraum auf rund 1,6 Millionen vom Bundesamt für Naturschutz, 250.000 Euro durch das Umweltministerium Thüringen und 250.000 Euro durch die Stadt Erfurt.

Quelle: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten

Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Innerstädtische Bahntrassen – vernetzte Lebensräume für Pflanze, Mensch und Tier“