Vorbereitung auf den Ernstfall: Einsatzübung im Stadion
Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz übten gemeinsam komplexe Abläufe bei einer Großlage

Im Zentrum der Übung stand der sogenannte „Massenanfall von Verletzten“ (MANV). Damit ist eine Lage gemeint, in der innerhalb kürzester Zeit eine ungewöhnlich hohe Zahl an Patientinnen und Patienten versorgt werden muss. Bei Konzerten, Sportereignissen oder Unglücken in großen Menschenansammlungen kann dieser Fall eintreten. Für die Rettungskräfte bedeutet das eine enorme Herausforderung: begrenzte Ressourcen müssen optimal eingesetzt, Patienten nach Dringlichkeit priorisiert (Triage) und Abläufe exakt aufeinander abgestimmt werden.
Um diese Prozesse zu überprüfen, probten Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutzeinheiten und die Multifunktionsarena gemeinsam den Ernstfall. Rund 300 Einsatzkräfte waren beteiligt. Den möglichst realistischen Rahmen stellten 90 Falldarsteller, die mit geschminkten Verletzungen verschiedene Situationen nachspielten, sowie 60 Attrappen sicher. Dadurch konnten alle denkbaren Verletzungsbilder in die Übung integriert werden – von leichten Blessuren bis hin zu schweren Traumata.
Die Einsatzkräfte hatten vielfältige Aufgaben: Zunächst wurden die Verletzten gesichtet und entsprechend ihrer Dringlichkeit gekennzeichnet. Parallel dazu mussten Erste Hilfe und medizinische Versorgung organisiert, Transportwege in und aus der Arena koordiniert und die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen sichergestellt werden. Auch logistische Aspekte wie die Anfahrt über den Bereitstellungsraum in Waltersleben, Verkehrslenkung und Absperrungen gehörten dazu.
„Ein Massenanfall von Verletzten ist kein alltägliches Szenario für unsere Rettungskräfte. Umso wichtiger ist es, solche Lagen realistisch zu trainieren. Nicht alles hat schon perfekt funktioniert, aber wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und werden sie in weiteren Übungen trainieren. Besonders erfreulich war die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten“, sagt Lars Angler, Pressesprecher und Einsatzleiter der Erfurter Feuerwehr.
Die Ergebnisse werden nun ausgewertet, damit die gewonnenen Erfahrungen in die Weiterentwicklung der Strukturen und Abläufe einfließen können.